Mit dabei sind auch drei Hochschulmanagerinnen aus Myanmar. Das Land befindet sich seit dem Ende der Militärherrschaft 2011, die eine jahrelange wirtschaftliche und politische Isolation zur Folge hatte, und der Wahl des ersten zivilen Präsidenten im Jahr 2015 im Aufschwung. Für Professorin Dr. Thilda Win, Rektorin der Mandalay Universität, der zweitältesten Universität des Landes und ihre beiden Kolleginnen, Dr. Aye Aye Tun von der Dagon Universität und Dr. Mi Sandar Mon von der Technischen Universität Yangon, ist die Teilnahme am IDC ein wichtiger Baustein, um die Veränderungen im Land mitgestalten zu können.
„Die Teilnahme am IDC ist für uns eine große Chance, auf die aktuelle Reform unseres Hochschulsystems direkt Einfluss zu nehmen. Mit dem Wissen, dass wir von diesem Kurs mitnehmen, mit den Fertigkeiten in den Bereichen strategisches Hochschulmanagement, Finanzmanagement und Qualitätssicherung können wir zum laufenden Prozess beitragen“, sind sie sich sicher.
Die Kursteilnahme der Myanmarinnen ist Teil des Nationalen Strategieplans für Bildung, der explizit vorsieht, dass Führungskräfte von Hochschulen zur Weiterbildung und zum Erfahrungsaustausch ins Ausland gehen und sich dort vernetzen.
„Es geht uns darum, mehr über globale Trends in den Führungs- und Verwaltungsstrukturen von Hochschulen zu erfahren, unsere Akquise von Studierenden und Kapital zu verbessern sowie die Bereiche Lehre und Lernen, Lehrplanentwicklung, Internationalisierung, Vernetzung und wissenschaftliche Exzellenz voranzubringen“, so die Rektorin.
Als am dringlichsten für eine gute Entwicklung der Hochschulen in Myanmar erachten die Wissenschaftlerinnen die Einstellung von mehr Personal, sowohl auf Führungsebene als auch in Lehre und Administration, die Stärkung der Hochschulautonomie, die Förderung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien und die Entwicklung einer Internationalisierungsstrategie.
Gelegenheiten, Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen aus anderen asiatischen Ländern zu knüpfen und verschiedenartige Hochschullandschaften kennenzulernen, bieten sich den drei Frauen während des IDC reichlich. Dekaninnen und Dekane aus Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, von den Philippinen, Thailand und aus Vietnam sorgen mit ihrer Teilnahme für eine „spannende Vielfalt“, die auch Programmleiter Prof. Dr. Peter Mayer von der Hochschule Osnabrück begeistert.
„Wir organisieren den IDC im jährlichen Wechsel für Dekaninnen und Dekane aus Asien oder Afrika. Im nächsten Jahr feiern wir unser zehnjähriges Jubiläum“, freut sich der Professor über den anhaltenden Erfolg des Trainings.
Der IDC ist eine gemeinsame Initiative der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Deutschen Akademischen Austausch-Dienstes (DAAD), der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), der Freien Universität Berlin und der Hochschule Osnabrück. Der DAAD fördert das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).