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Mannschaftssportler sind im Arbeitsleben nicht automatisch teamfähiger

Studie der Hochschule Osnabrück entkräftet ein Credo der Personalauswahl

(lifePR) (Osnabrück, )
Auch wenn viele Personaler das anders sehen: Wer Sport treibt, besitzt nicht automatisch eine höhere soziale Kompetenz. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Hochschule Osnabrück. "Im Lebenslauf wird die Angabe, sportlich aktiv zu sein, von vielen Arbeitgebern gern gesehen und gilt als Indikator für soziale Kompetenz", erläutert Prof. Dr. Uwe Kanning, Experte für Diagnostik und Personalauswahl an der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Was laut dem Wirtschaftspsychologen auf den ersten Blick eine plausible Hypothese ist, deckt sich allerdings nicht mit tatsächlichen Erfahrungswerten.

360 Probanden füllten einen Fragebogen zur Messung sozialer Kompetenzen aus und gaben an, ob sie sportlich aktiv sind - entweder in einer Mannschaft oder in einer Einzelsportart. Das Ergebnis: "Im Abgleich unserer Erhebung mit einer Normstichprobe von 4000 Menschen konnten wir feststellen, dass es im Blick auf die soziale Kompetenz keine signifikanten Unterschiede gibt. Zudem unterscheiden sich Sportler nicht von Menschen, die keinen Sport treiben", erklärt Kanning.

Trotzdem ist beim Blick auf die Methoden der Personalauswahl besonders die hohe Wertschätzung von Mannschaftssport allgegenwärtig. Beispielhafte Auszüge aus Ratgeber-Artikeln: "Üben Sie dagegen eine Mannschaftssportart aus, sagt dies einiges über Ihre Teamfähigkeit aus." Oder: "Wenn jemand im Verein Fußball spielt, ist er normalerweise durchsetzungsfähig und kann gut im Team arbeiten." Auch hier zeichnet die Osnabrücker Studie, gemeinsam erstellt mit der Studentin Julia Kappelhoff, ein anderes Bild. "Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Mannschaftssportler teamfähiger sind als Einzelsportler", berichtet Kanning.

Der Wirtschaftspsychologe rät Unternehmen deshalb, keine Bewerber auszuladen, nur weil im Lebenslauf der Sport fehlt. "Das kann eine klare Fehlentscheidung sein. Und angesichts der in vielen Branchen insgesamt schrumpfenden Auswahl an Bewerbern sollten Personaler nicht voreilig handeln."

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