Über den ersten Preis freute sich im WABE-Zentrum - Klaus-Bahlsen-Haus, dem Versuchsbetrieb der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL), die Bachelor-Studentin Corinna Nieland. Aufwendig hatte die Ökotrophologie-Studentin die Schulverpflegung an der Mbuye Farm School in Uganda analysiert. Dazu zählte sowohl die nährstoffbezogene Bewertung der Verpflegung als auch der Blick auf das Ernährungsverhalten der Schülerinnen und Schüler.
Für ihre Arbeit nahm Nieland unter anderem die Körpermaße von 117 Schülerinnen und Schülern und ließ mehr als 80 Ernährungsprotokolle führen. Die Studentin kam zu dem Ergebnis, dass die Verpflegung an der Schule eher eine zu große Energieaufnahme mit sich bringt. "Meine Empfehlung ist, an der Schule mehr Obst und Gemüse sowie kleinere Mengen Fleisch und Fisch anzubieten." Da die landwirtschaftliche Schule nach Einschätzungen von Nieland ihre Produktionskapazitäten noch nicht vollständig nutzt, könnte zumindest ein Teil des Bedarfs durch Eigenproduktion gedeckt werden. Für ihren Einsatz vor Ort und die auf Englisch verfasste Arbeit erhielt Nieland den mit 1250 Euro dotierten ersten Preis.
Der zweite Preis wurde zweimal vergeben, jeweils mit 500 Euro dotiert.
Er ging an Carolin Klügel, die sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema "Nachhaltigkeitskommunikation am Beispiel ,Fairer Handel' - Lösungsmöglichkeiten zur Schließung der Lücke zwischen Wissen und handeln" befasste. Klügels Abschlussarbeit ist die zweite Preisgekrönte des Masterstudiengangs "Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft", der in Kooperationen vom
Ökotrophologie-Studiengang der Hochschule Osnabrück und der Fachhochschule Münster angeboten wird. Über den zweiten Preis freuten sich zudem Lisa Engel, Mareike Koopmann und Sara Willoh, die sich in einem Projekt über zwei Semester mit nachhaltiger Fischerei und speziell den Umweltsiegeln Marine Stewardship Council (MSC) und Aquaculture Stewardship Council (ASC) auseinandersetzten. Einen mit 250 Euro dotierten Sonderpreis erhielt schließlich Anne Ewering. In ihrer Masterarbeit hatte die Studentin der Landschaftsarchitektur und Regionalentwicklung die "Entwicklung der historischen Kulturlandschaften am Beispiel der Weinkulturlandschaft Mosel in Ediger-Eller" unter die Lupe genommen.
"Es sind allesamt beeindruckende Arbeiten", lobte die Jury-Vorsitzende Straka. Sie hob hervor, dass es außergewöhnlich ist, dass die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung eine Auszeichnung speziell zum Thema Nachhaltigkeit etabliert hat. "Dieser Preis deckt sich wunderbar mit den Leitgedanken, die wir hier im WABE-Zentrum verfolgen." Prof. Dr. Bernd Lehmann, Dekan der Fakultät AuL und Vizepräsident für Forschung und Transfer der Hochschule Osnabrück, pflichtete bei: "Das WABE-Zentrum hat mittlerweile - dank der Unterstützung durch die Stiftung - ein wahre Leuchtturm-Funktion für die Hochschule." Ulrich Belde, Bürgermeister der Gemeinde Wallenhorst, betonte die Klammerfunktion des Versuchsbetriebes: "Viele Schulklassen kommen hierher und bekommen so ein Gespür für den bewussten Umgang mit Lebensmitteln."
Wie Nachhaltigkeit im Alltag verankert werden kann, war auch das Thema von Daniel Fischer von der Leuphana Universität Lüneburg. In seinem Vortrag "Die Rolle von Bildung für eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit" zeigte er mit zahlreichen Praxisbeispielen kenntnisreich auf, wie der Wandel zu einem größeren Nachhaltigkeitsbewusstsein erfolgreich gestaltet werden kann.
Informationen zur Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung
Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung mit Sitz in Hannover fördert das WABE-Zentrum - Klaus-Bahlsen-Haus seit 2004 als Versuchsbetrieb der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück mit bisher über zwei Millionen Euro. Die Stiftung wurde 1972 von Klaus Bahlsen gegründet.
Bei einem aktuellen Vermögen von über 80 Millionen Euro werden jährlich Projekte mit etwa zwei Millionen Euro vorwiegend in Hannover und Niedersachsen gefördert, insbesondere in den Bereichen Medizin/Naturheilkunde, ökologischer Landbau, gesunde Ernährung, Naturschutz, Alten- und Pflegeheime sowie Kinderbetreuung und Ausbildung.