Unter dem Titel smarte Daten, smarte Dienste (SDSD) läuft ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt der Landtechnik/Equipment-Hersteller AGCO, Grimme, Deutz-Fahr, Krone, Müller-Elektronik, CCI (Competence Center ISOBUS) und DKE-Data (Datenmanagement). Als Forschungspartner komplettieren die Hochschule Osnabrück und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz – DFKI GmbH das Konsortium. Darüber hinaus beteiligen sich aktuell zehn verschiedene Unterstützer aus den Bereichen Landtechnik, Verbände und Software an dem Forschungsprojekt, das unter der Konsortialführung von Krone durchgeführt wird. Dementsprechend fand die Auftaktveranstaltung des SDSD-Projekts jetzt auch in Spelle statt. Für das Projekt wird ein finanzielles Gesamtvolumen von ca. 4 Mio. Euro veranschlagt. Die Förderung in Höhe von rund 2 Mio. Euro erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung; die Laufzeit ist auf drei Jahre festgelegt.
In dieser Zeit wollen die Verbundpartner eine praxisgerechte Lösung zur Nutzung und Auswertung von Maschinen-/Software-Daten unterschiedlicher Herkunft ausarbeiten, um daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die landwirtschaftlichen Praktiker abzuleiten. Durch intelligentes Datenmanagement und effizienten Datenaustausch soll eine Effizienzsteigerung und Produktionsverbesserung in der landwirtschaftlichen Praxis erreicht werden – und zwar bei gleichzeitiger Ressourcenschonung.
Hintergrund: Viele Landwirte und Lohnunternehmer beklagen aktuell mangelnde Datenflüsse zwischen Insellösungen verschiedener Hersteller und fordern eine hersteller-übergreifende Daten-Konnektivität. Die im Projekt SDSD zu entwickelnde intelligente Speicher- und Dienste-Lösung wird sich initial an die Datendrehscheibe der DKE-Data GmbH & Co. KG andocken. Seit 2014 arbeitet die DKE-Data mit zehn Herstellern landwirtschaftlicher Maschinen gemeinsam an einer Daten-Drehscheibe, mit der die Daten von Maschinen und Software-Anwendungen entsprechend der vom Landwirt gesetzten Regeln transportiert werden können.
Diese ausgetauschten Daten können dann mittels intelligenter Algorithmen und Dienste so aufbereitet werden, dass sie eine effizientere und nachhaltigere Bewirtschaftung ermöglichen.
Zwei Beispiele: Ein Landwirt gibt die Kontur-Daten eines Feldes frei, um einen Lohnunternehmer dorthin zu navigieren und um auf mögliche versteckte Hindernisse auf dem Feld hinzuweisen. Oder aber ein Lohnunternehmen gibt die Ertragsdaten eines Feldes frei, damit der Landwirt diese entsprechend dokumentieren kann. Ganz wichtig in diesen Prozessen: Die Freigabe der Daten kann nur über den jeweiligen Besitzer erfolgen; die Überlieferung der Daten via SDSD-Plattform erfolgt dann ausschließlich an den dort definierten Empfänger.