Die Motivation für seine Teilnahme am Sprachkurs hat auch persönliche Gründe: „Mein Vater kommt aus Essen, und ich habe noch Familie in Deutschland. Außerdem finde ich es angemessen, Deutsch zu lernen, da ich hier in Osnabrück ‚International Business and Management‘ studieren werde.“ Der 32-jährige Student, der aus Evansville in Indiana, USA stammt, studierte an der University of Southern Indiana und machte dort seinen Bachelor-Abschluss in „International Business Administration and Marketing“. 1994 reiste er zum ersten Mal nach Deutschland, und 2014 nahm er zum ersten Mal an der ISU der Hochschule Osnabrück teil. „Eine meiner Professorinnen war an der ISU beteiligt und hat mir davon erzählt. Also habe ich mich angemeldet“, erzählt Krahl.
Ein Jahr später nimmt Krahl am Sommersprachkurs der Hochschule Osnabrück teil. „Ich wollte schon länger in Deutschland studieren und die Sprache lernen. Und ich schätze, dass ich durch meinen ersten Besuch eine Art von Beziehung zur Hochschule Osnabrück aufgebaut habe.“ Obwohl sein Masterstudium in englischer Sprache angeboten wird, möchte er bis dahin noch an seinen Deutschkenntnissen arbeiten. „Ich möchte eines Tages flüssig Deutsch sprechen können. Bis zum Ende des Sprachkurses möchte ich aber erst einmal mein Vokabular ausbauen und ein Gefühl für den Aufbau der Sprache erhalten“, sagt er und fügt hinzu: „Am ersten Tag habe ich sehr, sehr wenig verstanden. Aber es wird von Tag zu Tag besser.“
Neben ihm nehmen noch 118 weitere internationale Studierende an dem Sprachkurs teil, die aus 35 verschiedenen Nationen stammen. Insgesamt 56 dieser Teilnehmenden werden ihr Studium an der Hochschule im September beginnen, während andere einzig für den Besuch des Sprachkurses nach Osnabrück reisten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in acht Gruppen gemäß ihrer Sprachfertigkeiten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden fünf Stunden am Tag in Deutsch unterrichtet.
„Der Sprachkurs bietet nicht nur Gelegenheit, Deutsch zu lernen, sondern ermöglicht auch das Lernen in einer interkulturellen Gruppe mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Kulturen“, freut sich die Organisatorin Angela Halbrügge vom Central International Office der Hochschule. Neben den Dozentinnen und Dozenten sind auch studentische Tutoren und Tutorinnen an der Durchführung des Sprachkurses beteiligt. Ein kulturelles Rahmenprogramm mit Städtetrips, Firmenbesichtigungen, Sportveranstaltungen, Filmabenden und Exkursionen soll den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, den Gebrauch der deutschen Sprache in alltäglichen Situationen zu üben.
Seit zehn Jahren besteht das Kooperationsprojekt mit dem Städtepartnerschaftsbüro der Stadt Osnabrück, und auch in diesem Jahr stammen sieben der Sprachkursteilnehmerinnen und -teilnehmer aus den Partnerstädten Osnabrücks. Außerdem nehmen 17 Studierende, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Rumänien und Ungarn, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, am Sommersprachkurs an der Hochschule Osnabrück teil.