- Gemeinsame Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses von Hochschule Osnabrück und Universität Witten/Herdecke zur "Familiengesundheit im Lebensverlauf"
- Bundesbildungsministerium fördert Pilotprojekt für neue Zusammenarbeit verschiedener Hochschultypen
Das neu gegründete Forschungskolleg "FamiLe - Familiengesundheit im Lebensverlauf" feierte am 23. Februar 2012 seine Eröffnung. "Nicht nur fachlich ist das Vorhaben innovativ, sondern ebenso werden hier erstmals neue Strukturen in der Zusammenarbeit verschiedener Hochschultypen erprobt", sagte Prof. Andreas Bertram, der Präsident der Hochschule Osnabrück, bei der Eröffnungsfeier in Witten/Herdecke.
Denn das kooperative Forschungskolleg der Hochschule Osnabrück und der Privaten Universität Witten/Herdecke gGmbH (UW/H) ist eines der sieben Gewinner, die sich im vergangenen Jahr im harten bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt haben und als erste in das von Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Programm "Forschung an Fachhochschulen" aufgenommen wurden. "Diese hohe Auszeichnung für beide Hochschulen führt unsere speziellen Forschungsstärken zusammen und bringt unsere langjährige Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich auf eine neue Ebene", lobte Prof. Dr. Stefan Wirth, der Dekan der Wittener Fakultät für Gesundheit. Genau dieses ist Ziel des neu aufgelegten Förderprogramms, das Synergien von Partnern unterschiedlicher Hochschultypen für die gemeinsame Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zusammenführen soll.
"Für unsere Absolventinnen und Absolventen heißt das, dass sie erstmals ohne Umwege im Forschungsgebiet der Familiengesundheit promovieren und auch direkt von Osnabrücker Professoren als Erstbetreuer im Promotionsverfahren begleitet werden", erklärt die Osnabrücker Sprecherin des Forschungskollegs, Prof. Dr. Friederike zu Sayn-Wittgenstein.
Die Förderung umfasst zwölf Promotionsstellen und zwei PostDocs für jeweils drei Jahre. Der fachliche Hintergrund der neun Kollegiatinnen und drei Kollegiaten ist vielfältig und zeigt den interdisziplinären Ansatz des Forschungskollegs. Die Betreuung erfolgt jeweils durch ein Tandem, das von Professorinnen und Professoren beider Hochschulen gebildet wird. Auf Osnabrücker Seite arbeiten neben Sayn-Wittgenstein die Professoren Claudia Hellmers, Andreas Büscher und Martin Moers, in Witten der Sprecher Prof. Dr. Wilfried Schnepp und Juniorprofessorin Sabine Metzing.
Dabei konzentrieren sich die Wissenschaftler in Osnabrück auf die zwei Themenbereiche "Junge Familien in der Familienbildungsphase" und "Familie im gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungssystem". In Witten/Herdecke stehen "Krankheitsbewältigung in Familien unter spezieller Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen" und "Familie in der letzten Lebensphase" im Fokus.
Neben der Begleitung von Promotionen verfolgt das Forschungskolleg das Ziel, umfassende Erkenntnisse zu Fragen der Familiengesundheit zu generieren und somit die Wissenschaftsentwicklung in der Pflege- und Hebammenwissenschaft in diesem Bereich zu fördern. Ausgehend von einer Lebenslaufperspektive werden in dem Forschungskolleg Gesundheit, Krankheit und Pflegebedürftigkeit in Familien untersucht. Die Ergebnisse sollen für die Praxisdisziplinen Pflege und Geburtshilfe nutzbar gemacht werden, um Konzepte zur Stabilisierung und Unterstützung von Familien in den verschiedenen Phasen des Lebensverlaufs - von der Schwangerschaft bis zum Ende des Lebens - zu entwickeln. Damit trägt das Forschungskolleg der wichtigen Bedeutung von Familien bei Krankheitsbewältigung sowie Gesundheitsförderung Rechnung und hat somit eine hohe gesellschaftliche Relevanz.