Diese Vorgehensweise vereint viele Aspekte des realen Arbeitslebens. Die Studierenden müssen sich unter Zeitdruck als Team zusammenraufen, aus einer Idee ein umsetzbares Konzept erstellen, professionell mit den möglichen Kunden kommunizieren und sich der Konkurrenz stellen. Die Studierenden bekommen ein Gefühl dafür, wie es in einem Unternehmen zugehen kann und was Teamarbeit bedeutet.
72 Studierende – 9 Teams – 300 Gäste
72 Studierende verteilt auf neun Teams waren am Start. Normalerweise bekommen die Teams für die TOP-Zeit einen eigenen Raum zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr wurde alles auf online umgestellt und die Arbeit fand quasi aus dem „Homeoffice“ statt. Entgegen der Befürchtung der Dozentinnen und Dozenten funktionierte dies überraschend gut. Die Studierenden fanden Möglichkeiten zur Teambildung. Sicher wäre die Zusammenarbeit in Präsenz ein intensiveres Erlebnis, aber mit Kreativität und Disziplin ließ sich die Online-Zusammenarbeit hervorragend gestalten.
Ende März zeigten die neun Teams ihre Ergebnisse in einer Online-Veranstaltung mit mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter neben Freunden und Familienangehörigen insbesondere die Studierenden im ersten und zweiten Semester des Studiengangs, die so einen eindrucksvollen Ausblick bekamen, was am Ende des Studiums alles möglich sein wird.
Das beste Team
Wie jedes Jahr werden zwei Preise ausgelobt: Der „Best Team Award“ wird von den Dozentinnen und Dozenten des Moduls unter Berücksichtigung des gesamten Projektverlaufs vergeben, während der „Best Project Award“ bei der Abschlussveranstaltung live vom Publikum gewählt wird.
Dieses Jahr erhält „SIVERT-Vis“ die Team-Auszeichnung. Das Team erstellte ein Visualisierungsmodul für die mächtige, aber auch komplexe Open-Source-Software „OpenWalnut“ zur Visualisierung von Protonenbewegungen, was im internationalen Kontext vorgestellt wurde und auch im Forschungsprojekt „SIVERT“ der Hochschule Worms im Bereich der Krebstherapie weiterverwendet werden soll.
Dieses Team hat sich mit Motivation und Kreativität einer hohen Komplexität gestellt und kam zu einem Ergebnis mit bester Qualität. Es hat einen sehr professionellen Kontakt zu den Kunden gehalten und die Projektfortschritte mit Live-Demos in effizienten und gut strukturierten Treffen vorgestellt. Dabei haben sich die Teammitglieder ideal ergänzt und gegenseitig unterstützt. So war es für die Kunden jederzeit möglich - falls überhaupt nötig - bei der Entwicklung korrigierend eingreifen zu können. Prof. Wiebel, verantwortlich für die Visualisierungssoftware im SIVERT-Projekt lobt: "Das Ergebnis ist ein neues, öffentlich verfügbares Softwaremodul, das die Wünsche der Kunden bestens erfüllt und im Forschungsprojekt sehr nützlich sein wird."
Best Project Award
Dass alle Projekte und Präsentationen guten Anklang fanden, zeigte das Kopf-an-Kopf-Rennen der Live-Abstimmung zum „Best Project Award“. Das Projekt „T-Re(gE)?x“ lag am Ende knapp vorn. Möglicherweise liegt es am Versprechen des Teams an die Erstsemester-Studierenden, dass mit diesem Projekt zur Visualisierung von regulären Ausdrücken (Regular Expressions) dieses zentrale Thema eines Moduls im ersten Studiensemester „ganz einfach“ zu verstehen sei. Reguläre Ausdrücke sind eine formal definierte Sprache in der Informatik zur sehr kompakten Beschreibung von Textmustern, deren Verständnis im ersten Semester eine gewisse Herausforderung für die Studienanfängerinnen und -anfänger ist, wie schon der etwas kryptische Projektname andeutet. „Ein hervorragendes Tool zur anschaulichen Darstellung der komplexen Thematik, das in meinem Unterricht vielfältigen Einsatz und Nutzen haben wird!“, freute sich Prof. Dr. Herbert Thielen. „Während der Prüfung wird es aber leider nicht als Hilfsmittel zugelassen sein“, dämpfte er ein wenig die Euphorie der Erstsemester-Studierenden, die sich aber wohl dennoch dermaßen über die Unterstützung der höheren Semester freuten, dass das Projekt „T-Re(gE)?x“ bei der Wahl zum „Best Project Award“ schließlich die Nase vorn hatte.
Besonders die externen Partner, die ihre Ideen und Wünsche an die Projektteams in der Veranstaltung Teamorientiertes Projekt herantragen, bereichern die Aufgabenstellungen und das Spektrum geht von Lösungen zur Unterstützung von körperlich und geistig eingeschränkten Kindern und ihren Angehörigen durch das spielerische Erlernen der Gebärdensprache über die praktische Hilfe zum individuellen Haushaltsmanagement bis hin zum digitalen Qi Gong Trainer, um nur einige Projekte zu nennen. Noch ein Novum ist das erste eigene Team der dualen Studierenden der BASF.
Neugierig geworden? Hier findet sich die Übersicht über alle TOP 2021 Projekte:
https://www.hs-worms.de/fachbereiche/informatik/forschung/top21/