Auch sportlich gesehen zeichneten sich die diesjährigen NitrOlympX vor allem durch Höchstleistungen aus. Bereits in den Qualifyings am Freitag und Samstag, die als Herantasten an die Streckenverhältnisse dienen, wurde eine Reihe von hervorragenden Resultaten erzielt: So erlebten die Zuschauer bei den Top Fuel Bikes den schnellsten "Side-by-Side-Lauf" in Europa. Der Schwede Rikard Gustafson legte die 402 Meter in sagenhaften 5,918 Sekunden zurück und erreichte dabei über 400km/h - direkt neben ihm, der Grieche Filippos Papafilippou mit 5,980 Sekunden. Schneller gab es das in Europa noch nie.
Die vierrädrigen Vertreter der "Top-Fuel-Fraktion" standen in nichts zurück: Duncan Micallef aus Malta flog nach 3,946 Sekunden über die Ziellinie, dicht gefolgt vom Briten Liam Jones mit 3,978 Sekunden. Am Ende des ersten Tages standen drei Fahrer mit 3,9er-Zeiten im Qualifying-Ranking, wobei der Finne Antti Horto mit 501,17km/h außerdem einen neuen Strecken-Speedrekord für die 1000-Fuß-Distanz aufstellte.
Bei den Top-Fuel-Dragstern sicherte sich letztendlich Liam Jones nicht nur den Event-Sieg, sondern er brannte mit einer Zeit von 3,882 Sekunden auch noch einen neuen Streckenrekord in den Asphalt der badischen Rico Anthes Quartermile. Der sympathische Brite machte am gesamten Wochenende einen sehr entspannten Eindruck und diese Gelassenheit brachte er auch mit auf die Strecke. Mit konstanten 3,9er-Zeiten in jedem Lauf und einer Zeit von 3,882 in der ersten Runde, nur knapp am Europarekord von 3,87 Sekunden vorbei, war Jones schlichtweg unschlagbar. Auch Antti Horto konnte das, trotz sehr solider Leistungen, nicht ändern. Seine 4,07 Sekunden waren nicht genug, um Jones’ 3,994 Sekunden auf 490 km/h zu schlagen.
In der Klasse Top Methanol kam es zum erwarteten "Brüderduell" zwischen Timo und Dennis Habermann. Dass die beiden sich nicht gegenseitig die Punkte "zuschanzen", sondern absolut hart um den Sieg kämpfen, wurde deutlich, indem selbst ein Start-Routinier wie Dennis hier Nerven zeigte und sich ein deutliches Rotlicht von über zweieinhalb Zehntelsekunden leistete und damit disqualifiziert wurde. Timo dürfte das "Redlight" seines Bruders schon an der Ampel gesehen haben und holte sich so nicht nur den NitrOlympX-Sieg, sondern mit 5,401 Sekunden auch die bessere Laufzeit. Ein weiterer wichtiger Schritt für die Brüder aus Langenselbold, um auch in der Saison 2019 die Startnummern eins und zwei auf den beiden Dragstern zu tragen.
Auch bei den Pro Modified Cars wurden viele Läufe durch Nervenstärke entschieden. Im Finale standen sich Micke Gullqvist und Jan Ericsson im Duell der schnellen Schweden gegenüber. Gullqvist verließ die Linie zuerst, Ericsson hatte auf den 402 Metern alles gegeben, um Gullqvist noch einzuholen. Aber auch sein wirklich beherzter Ritt die Quartermile hinunter konnte am Ende den Sieg von Micke Gullqvist nicht verhindern. Mit großartigen 5,976 Sekunden auf 392 km/h holt sich Gullqvist den Sieg und die wichtigen Punkte im Kampf um die FIA Europameisterschaft.
Das riesige Feld der Super Street Bikes konnte der Brite Graham Balchin für sich entscheiden. Die internationalen Starter wurden im Verlauf der Finalläufe immer schneller und es waren Leistungen im Bereich von 7,0 und 7,1 Sekunden notwendig, wenn man seine Runde gewinnen wollte. Balchin reichte im Finale eine Zeit von 7,949 Sekunden, da sein Gegner Rick Stubbins ein Opfer der Materialschlacht dieses Wochenendes wurde und nicht antreten konnte.
Bei den Super Twin Top Fuel Bikes setze sich erwartungsgemäß Favorit Marcus Christiansen durch, der mit kontinuierlichen 6,4er-Zeiten das Feld klar beherrschte. Sein Finalgegner, der Japaner Takeshi Shigematsu hatte mit großen technischen Problemen zu kämpfen und konnte der Performance von Christiansen im Finale nichts entgegensetzen.
Die NitrOlympX stehen nicht nur für Höchstleistung und Vielfalt auf der Strecke, sondern auch für besondere Fannähe und Attraktionen im Fahrerlager. Tausende Zuschauer nutzten die Gelegenheit, um den Teams in den Boxen beim Schrauben über die Schulter zu schauen und die bunte Food- und Händlermeile zu frequentieren. Auch Entertainment ist stets ein elementarer Bestandteil des Drag-Racing-Events in Hockenheim: Für zwei Stunden hieß es bei der beliebten Nightshow am Samstagabend "La-Ola-Welle meets Kurbelwelle". Kaum hatte das Publikum die sensationellen Schanzen-Sprünge der Red Bull FMX-Show richtig verarbeitet, da knallten schon die ersten Nitro-Bikes die Strecke hinunter und auch Kult-Nightshow-Star Eric Teboul raste mit seinem weltweit einmaligen Raketenbike in die Dunkelheit. Die Top-Fuel-Nightruns mit ihrem markerschütternden Sound und meterhohen Auspuffflammen sowie die wahnwitzigen Jet-Dragster mit Turbinenantrieb begeisterten das Publikum auf den vollen Rängen.
Alle Infos sowie Ergebnisse unter: www.nitrolympx.de