Im Mittelpunkt des Geschehens standen natürlich die Rennen der NASCAR Whelen Euro Series. Zwei prall gefüllte Felder in den Klassen ELITE1 und ELITE2 boten den zahlreichen Fans auf den Tribünen an beiden Tagen Stock Car Racing vom Feinsten. Mit beinharten Zweikämpfen, die durchaus auch den einen oder anderen Lackaustausch beinhalteten, und in beiden Kategorien spannenden Entwicklungen in der Gesamtwertung.
In der ELITE1 etwa ließ der als Tabellenführer angereiste Belgier Stienes Longin beim Playoff-Halbfinale in Hockenheim ebenso Federn wie der zweimalige Champion Alon Day aus Israel oder NWES-Rekordsieger Ander Vilarino (Spanien). Großer Profiteur war der Niederländer Loris Hezemans, der sich mit zwei Siegen an die Spitze des Gesamtklassements setzte und damit eine exzellente Ausgangslage fürs Saisonfinale in zwei Wochen in Zolder schaffte. Ein echter Showdown erwartet die Fans auch in der ELITE2, wo der Schweizer Giorgio Maggi nach dem Triumph am Samstag tags darauf ebenfalls Boden verlor und nur noch knapp vor seinem Hauptrivalen und Sonntags-Sieger Lasse Soerensen aus Dänemark liegt.
Der Formel-1-Weltmeister von 1997, Jacques Villeneuve, outet sich derweil als Fan der NASCAR Whelen Euro Series, auch wenn die Schlussränge 13 und 7 in Hockenheim nicht den Erwartungen des Indycar-Champions und Indy-500-Gewinners von 1995 entsprachen: „Der Grund, weshalb ich hier starte, ist simpel: Weil es einen Riesenspaß macht! Und das gilt auch für die Veranstaltung hier in Hockenheim.“
Riesenspaß hatte beim American Fan Fest auch Daniel Keilwitz. Der Rekordsieger des ADAC GT Masters war dem Ruf des Münchner US-Car-Tuners Karl Geiger gefolgt, im Team Mishumotors sein Debüt in der NASCAR Whelen Euro Series zu geben. Es war quasi das Eintauchen in eine ganz neue Rennwelt: „Das Stock Car verhält sich so ganz anders als die modernen GT3-Autos, die ich sonst gewohnt bin. Keine Wippenschaltung, kein ABS, keine Aerodynamik, viel mehr Bewegung im Fahrwerk – das ist Motorsport pur. Als ich am Freitag erstmals im Auto gesessen, hatte ich sofort ein breites Grinsen im Gesicht.“ Und der Villinger zog sich beim Debüt im 400-PS-Boliden hervorragend aus der Affäre. Dem siebten Rang in der ELITE1 am Samstag ließ Keilwitz den sechsten Startplatz am Sonntag folgen. Dass er diesen nicht einnehmen konnte, war einem heftigen Crash von Teamkollege Mirco Schultis im ELITE2-Rennen am Vormittag geschuldet. Denn in der NASCAR Whelen Euro Series ist es aus Kostengründen üblich, dass sich je ein ELITE1- und ELITE2-Pilot einen Renner teilen.
Doch nicht nur die NASCAR-Rennen vermochten die Zuschauer zu begeistern, auch das Rahmenprogramm mit Spezial Tourenwagen Trophy, Sports Car Challenge, P9 Challenge und Renault Clio Cup Europe bot beste Rennsport-Unterhaltung. Und die Attraktionen im Fahrerlager mit Merchandising-Ständen, Motorrad-Stuntshow, US Car Show, Bullenreiten, einer Hüpfburg für die Kleinsten und natürlich vielfältigen Möglichkeiten der Verpflegung wurden bestens angenommen. Was beweist: Das Konzept „Motorsport US Style“, die Liaison aus Sport und Show, funktioniert auch in badischen Gefilden ausgesprochen gut.
So zieht auch Jörg Bensemann, Präsident des Badischen Motorsport Clubs, ein rundum positives Fazit: „Tolle Rennen, tolles Wetter, tolle Stimmung – was wollen wir mehr? Diese Veranstaltung ist für uns Ansporn, gemeinsam dieses großartige Format in Deutschland zu etablieren. Einen Grundstein hierzu legen wir gerade: Für 2020 ist das American Fan Fest vertraglich gesichert, und wir arbeiten an einer Vereinbarung für drei weitere Jahre!“
Alle Infos finden Sie unter: www.hockenheimring.de