Moderner Charme statt Wohnblock-Charakter
Bezahlbarer, familiengerechter Wohnraum in einem angenehmen und zugleich zentralen Umfeld ist in vielen Städten Mangelware - so auch in Berlin. Mit dem neuen Holz-Siebengeschosser realisierten die Bauherren jetzt ein individuelles Mehrfamilienhaus mit freundlicher Atmosphäre. Fernab von tristem Wohnblock-Charakter hat Architekt Tom Kaden das erste innerstädtische siebengeschossige Holzhaus weltweit verwirklicht - mit lebhafter Ausstrahlung, Ressourcen schonender Bauweise und Signalwirkung für andere Großstädte.
Gemein war den Bauherren eine Vision: Ein Haus aus Holz - modern und innovativ im Zeichen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit dem Einzug ist diese Vision jetzt sehr schnell wahr geworden. Nicht einmal zwei Jahre sind seit dem Grundstückskauf im Juni 2006 vergangen.
Ein Haus, geschaffen für das Viertel
Das Haus an der Esmarchstraße schließt eine kriegsbedingte Baulücke. "Die Einpassung des Baukörpers in die Häuserzeile sollte ohne schrille Effekthascherei geschehen", sagt Tom Kaden. Und trotzdem: Ein architektonischer Akzent war beabsichtigt und ist gelungen. Der offene Entwurf bricht aus den immer gleichen Berliner Traufhöhen und dem geschlossenen Blockrand aus. Der nachwachsende Baustoff Holz bot dazu wegen seiner konstruktiven Flexibilität beste Möglichkeiten.
Die konstruktiven Grundelemente des Holzbaus sind nach außen sichtbar geblieben, auch wenn das Wohnhaus keine Holzfassade hat. Unter dem Außenputz befindet sich eine auf die Massivholzelemente aufgebrachte Dämmschicht aus Steinwolle. Die Holzelemente schließen die Zwischenwände der Grundkonstruktion aus Stützen und Riegeln. Die kubische Strenge des Baukörpers wird so durch die Lebendigkeit der Fassade ausgeglichen. Der moderne Holzbau bildet einen stimmigen Kontrast zum angrenzenden Altbau.
Von der Ausnahme zur Regel
Noch ist das siebengeschossige Gebäude in Holzbauweise deutschlandweit ein Unikat. Die Vorteile allerdings sprechen für die Konstruktion und ebnen der innovativen und umweltschonenden Bauweise den Weg in die Innenstädte. "Wir haben mit dem Holzhaus ein kleines Stück Stadtplanung betrieben", sagt Tom Kaden nicht ohne Stolz. "Die Wirkung des Baukörpers strahlt in das ganze Viertel ab." Zugleich ist das Gebäude aktiver Klimaschutz. Denn mit den verwendeten Holzbauteilen wurden der Atmosphäre große Mengen CO2, die die Bäume in ihrer Wachstumsphase gebunden haben, dauerhaft entzogen. Ein Bauobjekt, das zur Nachahmung anregt. Und mit dem der mehrgeschossige Holzbau in den Großstädten bald zur Regel werden kann.
Mehr über den Bau des Siebengeschossers in Holzbauweise gibt es im Internet auf www.e3berlin.de. Informationen zum Bauen mit dem natürlichen Rohstoff Holz unter www.infoholz.de (Bauinteressierte) sowie www.informationsdienst-holz.de (Baufachleute).