- Was sollte ich monatlich zurücklegen?
Auf der Einnahmenseite stehen evtl. die gesetzliche Versorgung, bereits vorhandenes Vermögen, Immobilien und alle sonstigen Vermögenswerte, die man im Alter zu Einkommen umwandeln kann. Auf der Ausgabenseite muss man sich überlegen, welche Ausgaben im Alter einen erwarten. Lebt man zur Miete oder im Eigenheim? Die Nebenkosten für die Unterkunft fallen in beiden Fällen an. Die Kosten für die Krankenkasse sind wichtig, besonders bei privaten Krankenversicherungen steigt mit der Zeit der Beitrag. Welchen monatlichen Betrag benötigt man für den Lebensunterhalt inkl. Urlaub und Freizeit?
Wenn man festlegt, wie viel man sparen möchte, sollte man außerdem an Steuern und Inflation denken. Insbesondere die Inflation unterschätzen viele. Als Faustregel gilt, dass das Geld jedes Jahr rund 2 Prozent an Wert verliert. Diesen Verlust sollte man beim sparen einberechnen.
Ziel dieser Fragestellung: Welche Einkommen brauche ich im Alter?
- Welche staatliche geförderte Altersvorsorge macht Sinn?
Die verschiedenen Vorsorgeschichten heißen zum Beispiel Rürup, Riester, betriebliche Altersvorsorge oder private Rente und sind alle in irgendeiner Weise vor Besteuerung geschützt. Ein richtiger Vergleich ist nur möglich, wenn man einerseits weiß, welche Vorsorgeform für einen überhaupt in Frage kommt. Eine Rürup lohnt sich in der Regel eher für Besserverdiener. Die Riester-Rente gibt es zum Beispiel nur, wenn man in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt oder Beamter ist. Betriebliche Altersvorsorge muss individuell auf die persönliche Situation berechnet werden. Andererseits sollte man auch ungefähr wissen, wie hoch die Steuerlast heute und wie hoch sie wahrscheinlich in der Rentenzeit sein wird.
Ziel dieser Fragestellung: Welche Förderung kommt für mich in Frage?
- 3. Wie gestalte ich den Sparprozess?
Für Rürup-Renten bieten sich Zuzahlungen an. Die Riesterrente und die meisten betrieblichen Altersvorsorgepläne sind dagegen auf einen maximalen Einzahlungsbetrag gedeckelt. Für viele ist eine flexible Geldanlage sehr wichtig, insbesondere bei der Einzahlung. Am besten dafür geeignet sind Wertpapiersparpläne, hier können völlig frei die Höhen und die ein Einzahlungsmodalitäten gestaltet werden.
Ziel dieser Fragestellung: kann ich mich auf einen festen Sparbetrag festlegen?
- Wie flexible soll mein Altersvorsorgeplan sein?
Nicht alle Vorsorgeformen erlauben in so einem Fall eine flexible Auszahlung. Aus der Rürup-Rente lässt sich während der Laufzeit überhaupt nichts auszahlen, aus der betrieblichen Altersvorsorge nur, wenn man die Förderung zurückzahlt. Beim Riester gilt dasselbe, es sei denn, man investiert das Geld in eine Immobilie.
Staatliche Förderung hat also vor allem dann ihren Preis, wenn man zwischendurch eine flexible Auszahlung braucht. Allerdings hat es auch was Gutes, wenn man nicht so einfach an das Ersparte kommt. Es erleichtert die Spardisziplin und schützt das Vermögen. Deshalb sollte man existenzielle Risiken über spezielle Versicherungen abschließen.
Ziel dieser Fragestellung: Wie hoch soll die „Verfügbarkeitsquote“ des Geldes sein?
- Welche Risikobereitschaft habe ich?
Um die eigene Toleranz für das Anlagerisiko einzuschätzen zu können, hilft folgende Überlegung: Wie viel zwischenzeitlichen Wertverlust kann man aushalten, ohne am Ende die Strategie zu verlassen? Bekommt man schon bei minus 10 Prozent Angst und stellt das ganze Portfolio um? Oder würde man auch minus 30 Prozent aushalten und stattdessen sogar günstig nachinvestieren?
Die Frage nach dem Anlagerisiko vor der Anlageplanung zu beantworten, ist letztendlich für den Erfolg entscheidend. Denn wer zwischenzeitlich doch Angst bekommt und das Portfolio einfach umschichtet, verliert mit größerer Wahrscheinlichkeit Geld als der, der die Schwächephase der Aktien aussitzt und auf steigende Kurse wartet.
Ziel der Fragestellung: Welches Risiko soll mein Anlagekonzept haben?
Wenn Sie diese fünf Fragen für sich beantwortet haben, dann kann es jetzt weiter mit der Altersvorsorgeplanung gehen. Sie können jetzt auf Produktsuche gehen. Unterstützung kann man sich übrigens bei diesem gesamten Prozess bei einem unabhängigen Honorar-Anlageberater einholen. Achten sie dabei auf die gesetzliche Zulassung. Denn Honorarberater ist nicht gleich Honorarberater.