Zugegeben, eigentlich wurde dieser Tag zu Ehren des Science-Fiction-Autors Douglas Adams initiiert, der bereits in seinem Reise-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ das Handtuch zum nützlichsten und vielseitigsten Reiseutensil überhaupt ernannte. Aber auch bei Reisen im 21. Jahrhundert in irdische Destinationen hat das Handtuch an Faszination nichts eingebüßt. Wie sonst ist es zu erklären, dass deutsche Hotelgäste ein besonders inniges Verhältnis zu ihrem Hotelhandtuch eingehen und die Trennung ihnen offensichtlich so schwer fällt, dass acht Prozent der Bundesbürger das flauschige Objekt der Begierde schon mindestens einmal im Reisegepäck haben verschwinden lassen. Noch beliebtere Hotelsouvenirs waren Pantoffel (25 Prozent), ‚Bitte nicht stören-Schilder’ (30 Prozent) sowie Duschhauben (40 Prozent).
Auch im sonstigen Umgang mit seinem Handtuch zeigt der gemeine Urlauber Parallelen zum literarischen Vorbild. Vornehmlich dient das vielseitige Stück Stoff natürlich dazu, sich abzutrocknen. Weibliche Strandnixen lassen sich dabei besonders durch filmreifes Auftauchen aus den Fluten à la Daniel Craig beeindrucken. Da wird das Handtuch fast zur Nebensache. Auch als Strandunterlage oder wärmender Schutz beim romantischen Lagerfeuer im Sand erfreut sich der Alleskönner stetiger Beliebtheit. Weniger genutzt wird das Textil in heutigen Urlaubsdestinationen als Nahkampfwaffe. Wobei die aggressive Markierung des vermeintlich eigenen Poolreviers dieser Zweckentfremdung doch recht nahe kommt.
In der seriösen Hotellerie wird das Handtuch aber vor allem unter ökologischen Aspekten betrachtet. Hier legen Hoteliers Wert darauf, an das Umweltbewusstsein der Gäste zu appellieren. Im Gros der Hotels wird auf Infotafeln in den Zimmer auf die mehrmalige Nutzung der Hotelhandtücher hingewiesen und diese werden nur noch auf ausdrücklichen Wunsch der Gäste täglich gewechselt. Sonst würden weltweit Tonnen von Hotelhandtüchern täglich gewaschen und Unmengen von Waschmittel und Energie verbraucht. Deshalb wird auf Nachhaltigkeit in der internationalen Hotelbranche besonderer Wert gelegt, damit der künstlerisch auf dem Hotelbett drapierte Handtuch-Schwan keine bloße Erinnerung an das lebende Federvieh bleibt.