Flugreisen stehen heute für zirka drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Die Verunreinigungen werden nach Berechnungen der IATA (International Air Transport Association)weiterhin steigen, obwohl neue Flugzugtypen nur noch halb soviel CO2 ausstoßen werden. "Man wird nicht weniger reisen, im Gegenteil. Der IATA zufolge wird sich die Zahl der Reisen bis zum Jahre 2030 sogar verdoppeln. Um dies zu kompensieren, werden die Unternehmen jedoch immer umweltbewusster", stellt Holmen fest. Als man im vergangenen Jahr eine CO2-Kompensation für Geschäftsreisen ins Gespräch gebracht habe, hätten die meisten Firmen ihre Geschäftsreisebudgets für 2007 aber schon festgelegt gehabt und deshalb diese Kosten nicht mehr einplanen können. Das sei jetzt anders, so Holmen: "Jetzt werden die Entscheidungen für 2008 getroffen und Gelder zur Seite gelegt, um sich als Unternehmen klimaneutraler verhalten zu können. Wir konnten bei unseren Kunden ein steigendes Interesse auf diesem Gebiet verzeichnen."
Eine weltweite Untersuchung der ACTE (Association Corporate Travel Executives) unter 200 Einkaufsleitern stützt diese These. Sie zeigt, dass 18,2 Prozent der Unternehmen sich von früheren Lieferanten getrennt haben, weil sie die gewünschten Umweltanforderungen nicht erfüllen konnten.36,4 Prozent bewerten ihre Lieferanten nach ihren Umweltprogrammen.
Kein Standard für die Berechnungen
Ein anderer Grund für das bislang relativ geringe Interesse für die Kompensation beruht Holmen zufolge auf einer gewissen Skepsis gegenüber der Berechnung der CO2-Emissionen. "Da es sich um einen freiwilligen Markt handelt, gibt es bis jetzt noch keinen Standard. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus, je nachdem, wessen Berechnungswerkzeug man nutzt. Außerdem fragt man sich vielleicht, was mit den Geldern passiert und wie sie verwendet werden", so HRG-Geschäftsführer Holmen. Der globale Unternehmensdienstleister ist als Geschäftsreiseanbieter in allen wichtigen Märkten weltweit vertreten. Holmen zufolge arbeitet HRG deshalb mit mehreren Umweltprojekten zusammen. "Die CO2-Kompensation spielt hierbei die bedeutendste Rolle. Am wichtigsten ist jedoch natürlich, dass die Reisenden selbst Druck auf ihre Lieferanten ausüben und Veränderungen fordern", so Holmen. Auf der Tagung des Verbands Deutsches Reisemanagement(VDR) in Warschau vom 7. bis 9. November wird HRG über dieses Thema mit den Mitgliedern des Verbandes diskutieren, die jährlich im Geschäftsreisebereich mehr als zehn Milliarden Euro umsetzen. Ian Flint von HRG Consulting moderiert am 8. November ein entsprechendes Forum.