Wobei SUP nicht gleich SUP ist, im Gegenteil: Der Boom hat eine sagenhafte Vielfalt hervorgebracht. Die einen paddeln ab und an im Flachwasser, die anderen suchen das Abenteuer auf den Wellen des Meeres. Die einen suchen auf einem Yoga-Brett (breit, lang, stabil) Balance, andere fahren auf Race Boards ab (klein, leicht, schnell).
Für Einsteiger heißt das: Die Bandbreite an Boards und Paddeln ist verwirrend. Was brauche ich? Worauf muss ich beim Kauf und überhaupt achten? Auf diese und ähnliche Frage gibt Henrik Andre im Folgenden Antwort. Der Gründer des Outdoorpädagogik-Dienstleisters Frischluft-Sport ist seit Jahrzehnten im Wassersport unterwegs und leitet SUP-Kurse für HUDORA, Hersteller von Freizeitsportgeräten in Remscheid.
Herr Andre, für welche Altersgruppen ist SUP-Paddeln geeignet?
Henrik Andre: Na ja, in unserem letzten Kurs hatten wir einen Jungen dabei, der war erst Sieben. Das ist sicher grenzwertig. In dem Alter sind einige Kinder koordinativ und körperlich schon recht stark, dann kann das gut funktionieren; vor allem in einer Gruppe mit ungefähr Gleichaltrigen, auf die sich der Trainer einstellen kann. Ansonsten ist es schon besser, wenn man ein bisschen älter ist.
Gibt es irgendwelche Fitness-Voraussetzungen, die ich erfüllen sollte, bevor ich auf ein SUP steige?
Das wichtigste und die absolute Grundvoraussetzung ist es, schwimmen zu können. Man fällt beim SUP nun mal ab und zu ins Wasser. Ansonsten muss man natürlich einige Sicherheitsregeln beachten, aber prinzipiell kann fast jeder SUP fahren. An dem erwähnten letzten Kurs hat auch ein Rentner teilgenommen, der war um die Siebzig.
Und hatte seinen Spaß?
Absolut.
Worauf muss man beim Kauf eines SUP achten?
Die meisten Anfänger fahren ein Inflatable SUP. Solche aufblasbaren Boards, wie sie auch HUDORA anbietet, brauchen beim Lagern nicht viel Platz und lassen sich leicht transportieren. Wer hingegen vor allem auf dem Meer fahren und richtig Wellen absurfen will, braucht eher ein Feststoff-SUP.
Wenn ich also Anfänger bin und ein aufblasbares Board kaufe: Was ist noch wichtig?
Das Wichtigste ist, dass mein Gewicht einigermaßen zum Auftrieb des Boards passt. Stark vereinfacht ausgedrückt: Wer klein und leicht ist, nimmt das kleinere Board, wer größer und schwerer ist, das längere und breitere, das auch mehr wiegt. Im Einzelnen kann man sich da beraten lassen. Zudem muss sich das Board richtig prall aufpumpen lassen, damit es gut im Wasser liegt. Im Übrigen müssen auch die Paddel die richtige Länge haben.
In Deutschland sind aufblasbare SUPs sehr populär, sie werden viel häufiger gekauft als feste. Liegt das nur am angenehmeren Handling?
Der entscheidende Vorteil der Inflatables ist sicher der Komfort: Du brauchst keinen Dachträger für den Transport und keine Garage oder großen Keller für die Lagerung. Sie sind leicht, trotzdem recht robust und liegen ziemlich stabil auf dem Wasser. Abgesehen davon sind sie deutlich preisgünstiger als feste Boards.
Für welche Zwecke sind die HUDORA SUPs besonders geeignet, welche Art Paddler sprechen sie an?
Ich würde sagen, sie sind speziell für Einsteiger geeignet. Und für Menschen, die gern in ruhigen Gewässern unterwegs sind und die ganz schweren Reviere meiden. Solche Hobby-Paddler suchen ein SUP für relativ wenig Geld, mit dem sie bei brauchbarem Wetter an eine Talsperre fahren können, um dann entspannt rauszupaddeln – dahin, wo wenig Leute sind und sie die Natur genießen können.