"Wie so oft ist es leider so, dass Mütter und Kinder am stärksten von dieser Hungerkatastrophe bedroht sind", erklärt Prof. Dr. Bernd Domres (Tübingen), erfahrenes Mitglied des humedica-Teams. "Wir brauchen jetzt dringend gezielte Ernährungsprogramme unter ärztlicher Aufsicht."
Der emeritierte Professor Bernd Domres reiste gemeinsam mit seiner Kollegin, Dr. Irmgard Harms (Hindelang), Krankenpfleger Matthias Gerloff (Ammerbuch), Koordinator Robert Wunderlich (Tübingen) und der im hessischen Lich geborenen Koordinatorin Judith Kühl ins äthiopisch-somalische Grenzgebiet, um dort nahe der Stadt Jijiga gezielte medizinische Hilfe zu leisten.
"Die UN-Organisation OCHA bestätigt mittlerweile die dramatische Entwicklung der vergangenen Tage", gab humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß zu Protokoll. "Wir mussten jetzt handeln und hoffen sehr, dass der Besuch von Bundeskanzlerin Merkel in Kenia den Fokus der Öffentlichkeit auf die lebensbedrohlichen Probleme in der Region lenkt".
Rund zehn Millionen Menschen in vier Ländern seien direkt von der Hungerkatastrophe betroffen, konstatierte die angesprochene OCHA, ein Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen in Genf, unlängst. Mehr als ein Drittel dieser Menschen seien Kinder.
Für humedica ist dieser Einsatz eine Art Heimspiel, wenn auch ein trauriges. Bereits seit einigen Jahren engagiert sich die Organisation im Rahmen von langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit und mit einem Patenschaftsprogramm. "Wir sind in der Lage, die Hilfe in diesem Fall besonders schnell zu organisieren und umzusetzen", bestätigte Wolfgang Groß am Dienstagmorgen.