Bislang war es so, dass der Mieter oder Käufer eines Hauses oder einer Wohnung lediglich den tatsächlichen Mietbeziehungsweise Kaufpreis kannte. Nun müssen auch die Nebenkosten offengelegt werden. Vor allem hinsichtlich der Heiz- und Warmwasserkosten gibt es große Unterschiede zwischen Gebäuden - aufgrund der andersartigen Konstruktionsweise und verschiedenen Baujahren von Immobilien.
Den nun eingeführten Energiepass gibt es als Bedarfsausweis oder als Verbrauchsausweis. Beim Bedarfsausweis werden die Energiebedarfskennwerte (Endenergiebedarf, Primärenergiebedarf) unter Standardbedingungen errechnet. Beim Verbrauchsausweis wird der Energieverbrauchskennwert aus dem tatsächlichen Energieverbrauch von drei aufeinander folgenden Heizperioden berechnet. Mieter oder Käufer bekommen damit eine echte Entscheidungshilfe an die Hand, da die Immobilien jetzt energetisch vergleichbar sind.
Optisch gibt es keinen Unterschied zwischen den Ausweisen. Beide Ausweistypen bestehen aus fünf Seiten. Auf der ersten Seite sind allgemeine Informationen zum Gebäude, wie Typ, Adresse, Baujahr, Heizungsbaujahr, Anzahl der Wohnungen sowie die Gebäudenutzfläche vermerkt. Darüber hinaus wird dort festgelegt, ob es sich bei dem Ausweis um einen Verbrauchs- oder Bedarfspass handelt, wer die Daten erhoben hat und aus welchem Anlass der Pass erstellt wurde. Die beiden folgenden Seiten sind den Kennwerten für den Energiebedarf beziehungsweise -verbrauch vorbehalten und weisen auch den aktuellen Wert aus. Erläuterungen zu den Daten und Fachbegriffen stehen auf der Seite vier. Die letzte Seite enthält dann Modernisierungsempfehlungen, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. Für Gebäude bis zum Baujahr 1977 und mit bis zu vier Wohnungen kann nur noch bis zum 1. Oktober 2008 der Verbrauchsausweis, der in der Regel deutlich unter 100 Euro kostet, erstellt werden. Später gibt es für sie nur noch den Bedarfsausweis, der mehrere hundert Euro kosten kann.
Um ein Haus mit möglichst geringem Verbrauch zu erhalten, lohnen sich Modernisierungsmaßnahmen jetzt ganz besonders. Denn zum einen amortisieren sich angesichts steigender Energiekosten die Investitionen immer schneller und zum anderen steigt der Immobilienwert, wenn der Energieverbrauch geringer ist.
Dafür stehen diverse Finanzierungsformen zur Verfügung. Unter anderem gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) speziell für Gebäudesanierungen oder Wohnraummodernisierungen Förderprogramme als Zuschuss- oder Kreditvariante. Aber es geht noch günstiger: "Bei Dr. Klein sind diese ohnehin schon preiswerten KfW-Programme nochmals um bis zu 0,25 Prozent günstiger", so Stephan Gawarecki, Privatkundenvorstand des Lübecker Finanzdienstleisters.
Quelle: Der Dr. Klein Allfinanz-Service