"Gerade das Beispiel der Metall- und Elektroindustrie zeigt, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt nachhaltig steigt. So sind allein in Bayern im laufenden Jahr 15.000 neue Stellen entstanden, zusätzlich in der gleichen Größenordnung sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse über Zeitarbeit. Zusammengenommen haben damit rund 30.000 Menschen neue Beschäftigung und neue Chancen erhalten", sagte Brossardt. Insgesamt sei auch die Jugendarbeitslosigkeit überdurchschnittlich stark zurückgegangen, bei den unter 25-Jährigen deutschlandweit um über 20 Prozent, in Bayern sogar um fast 26 Prozent.
Brossardt wandte sich vor allem gegen den Begriff "prekäre Beschäftigungsverhältnisse". "Es gibt keine prekären Beschäftigungsverhältnisse, sondern einen prekären Arbeitsmarkt, der durch seine Überregulierung viele Menschen von der Arbeit ausschließt. Zeitarbeit und befristete Beschäftigung sind demgegenüber eine Chance: Sie sind eine Brücke in den Arbeitsmarkt. So waren etwa 70 Prozent der im vorigen Jahr zusätzlich in Zeitarbeit beschäftigten Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie vorher arbeitslos. Etwa 30 Prozent der Arbeitnehmer, die in diesen Beschäftigungsverhältnissen anfangen, werden auf Dauer vom entleihenden Unternehmen übernommen. Damit gibt es einen signifikanten `Klebeeffekt´".
Brossardt verwies darauf, dass die deutsche Wirtschaft nur wettbewerbsfähig bleiben könne, wenn sie flexibel sei. "Die Produktlebenszyklen werden immer kürzer, die Auftragslage und die Auslastung immer volatiler. So sind Produktionsschwankungen von rund 50 Prozent keine Seltenheit. Ein schnelles und flexibles Reagieren auf dieses Auf und Ab ist in allen Unternehmensbereichen gefragt – insbesondere auch beim Personal. Die Beschäftigung von Zeitarbeitnehmern oder befristet Beschäftigten ist deshalb ein zentrales Instrument, um diesen Schwankungen zu begegnen. Sie hilft dem Unternehmen, und sie ist eine Chance für die Beschäftigten."