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"Augsburger Erklärung" - Wir streiten für unsere Zukunft...

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Die Auseinandersetzung um das Umstrukturierungs- und Kostensparprogramm "Power8" bei Airbus dauert inzwischen schon über ein Jahr. Im Oktober 2006 wurde es vom EADS/Airbus-Management als (falsche) Antwort auf Auslieferungsverzögerungen beim A380 beschlossen.

Mit vielen Aktivitäten wie spontanen Arbeitsniederlegungen, nationalen und europäischen Aktionstagen und vielen betrieblichen Aktionen haben die Beschäftigten bewiesen, dass sie gemeinsam mit dem Ge-samtbetriebsrat und der IG Metall bereit sind, für die Zukunft von Standorten und Arbeitsplätzen zu kämpfen! "Die enorme Solidarität zwischen den Stanorten hat gezeigt mit welcher Entschlossenheit die Kolleginnen und Kollegen für Ihre Interessen geschlossen eintreten", so Peter Schönfelder – Betriebsratsvorsitzender von Augsburg.

In der Auseinandersetzung haben wir gemeinsam zwischenzeitlich schon einiges erreicht. "Dies war nur möglich durch die Aktionsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen aus allen Airbus-Standorten und mit großer Unterstützung durch Politik und Öffentlichkeit gemeinsam mit der IG Metall", macht Rüdiger Lütjen, Vorsitzender des Airbus-Gesamtbetriebsrates, deutlich.

Die Auseinandersetzung um die besonders kritischen Power8-Elemente wie der geplante Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen, der geplante Verkauf von Standorten sowie die konkrete Bauaufteilung beim A350XWB sind dagegen noch nicht beendet.

Die vom Airbus – Management angekündigten weiteren Sparmaßnahmen, als Reaktion auf die neuen finanziellen Belastungen aus den A400M-Problemen und der Dollar-Schwäche kann nicht die Lösung sein! Immer nur nach Sanierungsprogrammen zu rufen wenn der Dollar schlecht steht und von weiteren Verlagerungen der Wertschöpfung in den Dollarraum zu sprechen und gleichzeitig die Flugzeuge z.T. weit unter Listenpreis zu verkaufen, ist nicht im Interesse der Beschäftigten. Dann findet der Flugzeugbau in Europa eines Tages nicht mehr statt! Es müssen andere Lösungen gefunden werden, wie die Bezahlung von Verkäufen in Euro oder anderen Währungen! Auch die bisher gut praktizierte Absicherung des Dollarrisikos mittels Absicherungsgeschäfte muss fortgesetzt werden! Ggf. müssen neue Instrumente zum Schutz vor einem schwachen Dollar entwickelt werden.

Diese Punkte lähmen diesen Konzern seit Monaten. Airbus ist kein Sanierungsfall! Airbus hat hohe Anforderungen zu bewältigen. Die Auftragsbücher sind voll, täglich kommen neue Verkaufserfolge dazu. 2007 wird das Spitzenjahr mit über 1.100 verkauften Flugzeugen werden! Der Fertigungshochlauf der A380 gehört zu den vordringlichsten Aufgaben des gesamten Unternehmens, die Serienreifmachung und Termineinhaltung bei der A400M, die Einhaltung der A350-Zeitplanungen, die Herstellung des A330 Frachter und nicht zuletzt der nie da gewesene Kadenzanstieg in den Single Aisle und Long Range-Programmen müssen bewältigt werden. Das sind die wesentlichen Herausforderungen, auf die sich alle bei Airbus konzentrieren müssen. Die gemachten Zusagen an die Kunden endlich wieder einzuhalten und damit weiteres Vertrauen zu generieren, ist entscheidend!"

Ein Verkauf von Standorten wie Laupheim, Varel, Nordenham oder Augsburg löst nicht eines dieser Themen, und das ernorme Auftrags- und Arbeitsvolumen lässt keinen Personalabbau zu! Bestätigt hat sich dabei unsere Einschätzung, dass es ausgesprochen schwierig ist, gerade in Deutschland in dem sehr engen und gut funktionierenden Werksverbund, einzelne Standorte herauszuschneiden und zu verkaufen. Eine Unmenge von neuen Schnittstellen entsteht, die neu beschrieben und vertraglich unterlegt werden müssen.

Darüber hinaus ist nach unserer Wahrnehmung "keiner" richtig überzeugt, dass es dadurch in Zukunft zu effizienteren, kostengünstigeren Prozessen kommt! Im Gegenteil, alles deutet darauf hin - und Erfahrungen mit Fremdvergabe in viel kleinerem Umfang und übersichtlichen Schnittstellen untermauern dies – dass es zu dramatischen Verschlechterungen der gesamten Zusammenarbeit und Verkettungen kommen kann.

Gerade das Beispiel von Boeing in der Fertigung der 787 und insbesondere die kürzlich gemachten Aussagen des Boeing - Managements dazu, zeigen, dass ein Nachahmen der Boeing-Strategie nicht das Richtige sein kann!

Trotzdem hält das Management an seinen Zielen fest!

Für diesen Fall haben wir folgende erste gemeinsame Forderungen formuliert:

- Zukunft durch die Beteiligung / Arbeitspakete am A350XWB und an dem Nachfolger der heutigen A320 Familie mit den Investitionen für die neuen Technologien
- langfristige Sicherung unserer Arbeits- und Ausbildungsplätze
- deshalb Kündigungsschutz bis mindestens 2015
- sowie der vertragliche Ausschluss von weiteren Verlagerungen durch Investoren
- Sicherung unserer Arbeits- und Sozial-Standards durch die tarifvertraglichen Bindungen (Arbeitgeberverband, Tarifvertrag, Gesamt- und Betriebsvereinbarungen gelten weiter)

Die Betriebsräte aller Standorte fordern gemeinsam deshalb das EADS/Airbus-Management auf, endlich in diesem Sinne die entsprechenden Entscheidungen zu treffen und für positive Zukunftsaussichten für alle Beschäftigten bei Airbus zu sorgen. Nur so lassen sich die tatsächlichen Herausforderungen bewältigen.

Mit den bisherigen Aktionen haben die Beschäftigten eindrucksvoll bewiesen, dass sie bereit sind, für ihre Zukunft zu streiten – und das gilt weiterhin uneingeschränkt!

"Wenn sich Airbus verweigert, werden wir Druck machen, mit allen möglichen Folgen fürs Unternehmen. Wir prüfen, Tarifforderungen zu stellen, um die Folgen für die Mitarbeiter sozial abzufedern. Um diese Forderungen durchzusetzen, werden wir gegebenenfalls unsere Mitglieder mobilisieren", Jutta Blankau Bezirksleiterin der IG Metall Küste.
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