- Mit dem Zusammenschluss von Continental und Siemens VDO entsteht einer der größten Automobilzulieferer mit über 25 Mrd. Euro Jahresumsatz. In den dafür vorgesehenen drei Divisionen Chassis & Safety, Interior und Powertrain werden weltweit rund 85.000 Beschäftigte in 210 Standorten vereint. Durch das Zusammenführen erhält Continental in einer Reihe von Produkten die Weltmarktführerschaft.
- Durch die frühere Konkurrenzsituation bestehen erhebliche Überlappungen. Da weder der Vorstand von Continental noch der von Siemens bereit waren, verbindliche Beschäftigungsgarantien zu unterschreiben, besteht bei vielen Beschäftigten große Unsicherheit, ob ihr Arbeitsplatz bei Continental eine Perspektive hat. Andererseits besteht durch die fehlende Absicherung bei vielen Vorgesetzten wiederum die Sorge, dass kompetente Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Unternehmen verlassen und bei der oft zu dünnen Personaldecke weitere Lücken aufgerissen werden.
- Bereits vor der Zustimmung der Kartellbehörden bereiten sich die IG Metall, ihre Betriebsräte und Vertrauensleute gemeinsam auf die bevorstehende Veränderung vor. Vorrangiges Ziel ist es, durch Abstimmen einer gemeinsamen Vorgehensweise betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen zu verhindern. Eine große Herausforderung wird dabei sein, dass die Standorte und Töchter-Werke untereinander nicht ausgespielt werden.
- An einigen Standorten ist durch Tarifverträge bereits Beschäftigungssicherung erzielt worden, allerdings zum Preis von abweichenden Ergänzungs-Tarifverträgen. Angesichts der überdurchschnittlichen Profitabilität bei Continental und Siemens VDO haben die Einhaltung der Mindeststandards von Flächentarifverträgen eine hohe Priorität. Die Betriebsräte, Vertrauensleute und IG Metall werden gemeinsam Strategien entwickeln, damit bei Continental in allen Betrieben Beschäftigungssicherung unter den Bedingungen der Flächentarifverträge erreicht wird. Diesbezüglich gilt es auch, die Töchter-Werke ohne Tarifbindung mit einzubeziehen.
- Damit die Interessen der Beschäftigten zur Sicherung ihrer Arbeitsplätze durchgesetzt werden können, ist eine enge Zusammenarbeit unter den Metallerinnen und Metallern sowie die Beteiligung der Belegschaften erforderlich. Um sich kennen zu lernen, auszutauschen und die gemeinsame Vorgehensweise abzustimmen, trafen sich am 11. Oktober 2007 von den betroffenen 25 deutschen Standorten rund 60 Betriebsratsvorsitzende, Vertrauenskörper-Leiter und hauptamtliche IG Metall-Vertreter, um ihren Schulterschluss klar zum Ausdruck zu bringen.