Die ersten Gäste konnten bereits ihre Winterträume wahr werden lassen und in einem der fünf Schneehotels übernachten. Die Iglu-Saison ist naturgegeben kurz. Dieses Jahr dauert sie bis zum 14. April. Es lohnt sich also für alle, die eine Nacht in dieser einmaligen Naturwelt geniessen möchten, rechtzeitig zu buchen. Was viele Iglu-Gäste und -Interessierte allerdings nicht wissen: Wie entsteht eigentlich dieses besondere Schneehotel? Wir zeigen auf, was es alles braucht, bis ein Iglu-Dorf entsteht – von der ersten Schneeflocke über die eigens patentierte Ballontechnik bis zur beeindruckenden Schneekunst.
Wichtigste Voraussetzung für den Bau eines Iglu-Dorfes: Das Wetter muss mitspielen. Wenn es nicht ausreichend kalt ist, hat man keine Chance, ein Iglu-Dorf zu errichten. Iglu-Dörfer können sowohl mit Naturschnee als auch mit Kunstschnee oder einer Mischung aus beidem hergestellt werden. Damit Kunstschnee produziert werden kann, benötigt man eine Aussentemperatur von mindestens minus 4 Grad. Für natürlichen Schneefall sind bereits 1,5 bis 2 Grad ausreichend. Um ein gesamtes Iglu-Dorf mit 50 Schlafplätzen zu erstellen, braucht man etwa 5 Tonnen Schnee. Das entspricht ungefähr einem Zug mit Waggons voller Schnee von ca. zwei Kilometer Länge.
Die klassische Bauweise
Früher wurden die Iglu-Dörfer der Iglu-Dorf GmbH in der klassischen Bauweise errichtet, das bedeutet: Schneeblock auf Schneeblock - so wie es die Inuit gemacht haben, um die Schneeunterkünfte als provisorisches Haus während der Jagd zu nutzen. Die Iglu-Dorf GmbH hält zurzeit sogar den Weltrekord des grössten klassisch gebauten Iglus. Dieses wurde am 31. Januar 2016 in Zermatt aus 1387 Schneeziegeln (40 x 60 x 20 cm / H x B x T) fertiggestellt. Das Iglu hatte einen Durchmesser von 13 Metern und eine Innenhöhe von 10,5 Metern.
Die klassische Bauweise ist sehr zeitintensiv. Um ein Iglu mit ca. 10 Metern Durchmesser zu errichten, benötigt ein Team von fünf Personen rund zwei Wochen. Das Ziel der Iglu-Dorf GmbH war es jedoch, die Iglu-Dörfer in einem grösseren Ausmass und in weniger Zeit zu bauen – gerade weil die Wintersaison oft kurz ist. Deshalb entwickelten wir 2002 eine eigens patentierte Ballontechnik. Ballons in unterschiedlicher Form und Grösse werden aufgeblasen und im Boden fixiert. Im Anschluss wird mit einer Fräse Schnee in hohem Bogen auf die Ballonkonstruktion geschleudert. Nun heisst es abwarten, bis sich der Schnee gesetzt hat, um im Anschluss die Luft aus den Ballonen entweichen zu lassen. Was übrig bleibt, ist die Grundstruktur der einzelnen Iglu-Räume und Gänge. Nun geht es an die Feinarbeit: Wände müssen von Hand mit Werkzeugen geglättet werden, Türöffnungen gerundet und der Boden begradigt werden. Sobald der „Rohbau“ fertiggestellt ist, verzieren internationale Künstlerinnen und Künstler die Wände aller Räume im Iglu mit phantasievollen Kunstwerken.
Die Iglu-Dörfer werden also jeden Winter von Grund auf neu gebaut. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Innengestaltung immer wieder zu verändern. Das Grundgerüst aller Iglu-Dörfer bleibt bestehen, Motto und Kunstthemen hingegen werden jeden Winter neu entwickelt.
Iglus sind pflegeintensiv
Schnee ist ein vergängliches Baumaterial, und um genau zu sein, handelt es sich bei Schnee ja um Wasser, das sich ganz langsam bewegt. Am Anfang der Iglu-Dorf Saison sind die Wände ca. vier Meter hoch, gegen Ende der Saison nur noch ca. drei Meter. Das macht ein Iglu-Dorf sehr pflege- und wartungsintensiv. Tatsache ist, dass die Iglu-Crews bereits am Tag nach der Fertigstellung der Schneehotels mit kleinen Renovationsarbeiten beginnen. Nur so ist gewährleistet, dass die Schneebetten bis zum letzten Gast bestehen bleiben und die Kunst bis zum letzten Tag alle Besucherinnen und Besucher zum Staunen bringt.
Wir freuen uns auch in diesem Winter auf viele begeisterte Gäste mit glänzenden Augen!
Iglu-Dörfer werden gebaut in:
Iglu-Dorf Davos Klosters (CH)
Iglu-Dorf Gstaad (CH)
Iglu-Dorf Zermatt (CH)
Iglu-Dorf Zugspitze (D)
Iglu-Dorf Innsbruck Kühtai (AT)
Gerne helfen wir Ihnen mit weiteren Informationen und Bildern oder unterstützen Sie bei einem Besuch in einem der Iglu-Dörfer.