Fast 68 Prozent waren vorher arbeitslos und bekamen so eine Chance, ihre Fähigkeiten wieder den Betrieben zur Verfügung stellen zu dürfen. Der Anteil an Beschäftigten aus dem Bereich Metall- und Elektroberufe ist in 2006 mit rund 25 Prozent gegenüber 2005 in etwa konstant geblieben. Ebenso der Helferanteil mit rund 33 Prozent. Schon jetzt verzeichnen die Zeitarbeitunternehmen einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. So kann die Nachfrage nach gut ausgebildeten Facharbeitern, Technikern und Ingenieuren zuweilen nicht befriedigt werden. Ein weiterer Wachstumssektor ist der Dienstleistungsbereich, der inzwischen auf einen Einsatzanteil von fast 16 Prozent kommt. Hier fanden vor allem Frauen eine Beschäftigung. Einen Anstieg verzeichnen auch die technischen Berufe wie etwa Ingenieure, in dem in den vergangenen zwei Jahren rund 9.630 Personen zusätzlich beschäftigt wurden.
Der iGZ schätzt den Umsatz der gewerblichen Zeitarbeit in 2006 auf rund 11,4 Mrd. Euro. Aufgrund der guten Auftragslage der Unternehmen im laufenden zweiten Halbjahr 2007 wird ein weiteres Wachstum der Beschäftigten in der gewerblichen Zeitarbeit und des Umsatzes von 10 bis 15 Prozent erwartet. Allerdings hält der Preisdruck gerade im Helferbereich unvermindert an, der durch die EU-Osterweiterung noch einmal verschärft werden wird. Deshalb plädiert der iGZ dringend an den Gesetzgeber, das Arbeitnehmer-Entsendegesetz auch auf die Zeitarbeitsbranche auszuweiten, damit für alle in- und ausländischen Anbieter zukünftig ein allgemeinverbindlicher Einstiegslohn gilt.
Mit einem Beschäftigungsanteil von rund 1, 7 Prozent liegt der deutsche Zeitarbeitsmarkt zwar noch hinter dem im europäischen Ausland, wie etwa Großbritannien zurück. "Dank der Deregulierungen und der gestiegenen gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Beschäftigungsform hat sich Deutschland aber schon jetzt vom Zeitarbeitsentwicklungsland zum Schwellenland entwickelt und wird perspektivisch mit den USA und England das Spitzentrio auf dem internationalen Zeitarbeitsmarkt bilden", so Stolz. Voraussetzung für den Erhalt der enormen Beschäftigungsdynamik der Zeitarbeit sei aber, dass der Zeitarbeit anders als es derzeit Gewerkschaftskreise und Teile der SPD fordern, nicht erneut enge gesetzliche Fesseln angelegt werden. Erforderlich sei vielmehr ein Schulterschluss aller Weitsichtigen in der Branche, Politik und den Gewerkschaftskreisen, die bereit sind, ökonomische Vernunft mit sozialer Sicherheit auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Eine Rolle Rückwärts durch Schaffung restriktiverer Rahmenbedingungen wäre dabei nur kontraproduktiv.