90 Prozent bestehen die Prüfung
Die Entscheidung für REWE kommt nach Auskunft der IHK-Vizepräsidentin nicht von ungefähr: In den vergangenen Jahren habe sich die REWE nicht nur aktiv an allen Ausbildungsmessen im IHK-Bezirk beteiligt, sondern auch Schülern, Umschülern und Studenten stets die Möglichkeit gegeben, ein Praktikum zu absolvieren. Seit vielen Jahren würden gleich mehrere Ausbilder ehrenamtlich in den verschiedensten Prüfungsausschüssen der IHK mitarbeiten und somit die Qualität der Ausbildung entscheidend mit gestalten. Auch in regionalen und bundesweiten Gremien, wie beispielsweise im DIHK-Berufsbildungsausschuss, engagiere sich die REWE. Für das Unternehmen spräche auch, dass über 90 Prozent der Auszubildenden ihre Abschlussprüfung bestehen würden, jeder zehnte sogar mit der Gesamtnote "1".
Führungsnachwuchs aus eigenen Reihen
"Man muss den jungen Menschen eine Chance geben", ist die Devise von Jürgen Scheider, der selbst seit 25 Jahren für die REWE tätig ist. "Wir rekrutieren unseren Führungsnachwuchs gerne aus den eigenen Reihen. Viele unserer ehemaligen Auszubildenden arbeiten heute in Führungspositionen des Unternehmens." Dass die REWE überwiegend für den eigenen Bedarf ausbildet, zeigt auch die hohe Übernahmequote von bis zu 90 Prozent. "Wir haben von Beginn an ein engmaschiges Sieb", akzentuiert Scheider. So würden zweimal pro Jahr Beurteilungsgespräche mit den Auszubildenden geführt und vor jeder Abschlussprüfung fände ein Übernahmegespräch statt, das den Prüflingen Sicherheit geben soll. "Bei uns werden die Auszubilden nicht in Watte gepackt", ergänzte Elmar Gresch und fügte lächelnd hinzu: "Wer im Lebensmittelmarkt besteht, kann überall auftreten." In diesem Jahr werden 183 Azubis ihre Ausbildung beenden, 223 neue Auszubildende sollen eingestellt werden. "Der Kampf um Auszubildende wird in den nächsten Jahren heftiger werden", prognostizierte Gresch im Hinblick auf den zu erwartenden "demografischen Knick" ab dem Jahr 2012.
Fünf Jahre in Folge Plus
"Der stabile konjunkturelle Aufschwung und die demografische Entwicklung haben die Unternehmen veranlasst, die seit vielen Jahren wachsende Ausbildungsleistung weiter zu erhöhen", akzentuierte Dr. Angelika Schlaefke. Alleine in den Kreisen Gießen, Friedberg und Vogelsberg seien 14,1 Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse registriert worden. Damit sei es der IHK Gießen-Friedberg als einziger hessischer IHK gelungen, fünf Jahre in Folge ein Plus an neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. Insgesamt seien 2 313 neue Ausbildungsverhältnisse registriert worden, 169 Unternehmen würden erstmals ausbilden. Großes Engagement habe die Abteilung Aus- und Weiterbildung unter Leitung der stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Ehlen und ihres Stellvertreters Axel Steinbeiß unter anderem durch Teilnahme an drei Ausbildungsmessen, dem bundesweiten Tag des Ausbildungsplatzes sowie einer gemeinsamen Nachvermittlungsaktion mit der Agentur für Arbeit und der Kreishandwerkerschaft bewiesen. Auch die direkte Ansprache aller 1 600 Ausbildungsbetriebe des IHK-Bezirks sei auf große Resonanz gestoßen.
Bildung als wichtigste Ressource
Bereits heute gäbe es in einigen Branchen und Regionen einen hohen Bedarf an Fachkräften, der nicht gedeckt werden könnte. Vor allem exportstarke Unternehmen hätten Probleme bei der Rekrutierung geeigneten Personals. "Unser Ziel muss es sein, Bildung als die wichtigste Ressource für die Zukunft Deutschlands zu betrachten", hob Dr. Angelika Schlaefke hervor. Dazu müsse das Bewusstsein für die Notwendigkeit permanenter Bildungsanstrengungen in der Gesellschaft erhöht werden. Vor allem Eltern und Schulen seien gefordert bei Kindern die Grundlage für lebenslange Bildungskarrieren zu legen. Abschließend dankte die IHK-Vizepräsidentin allen ausbildenden Unternehmen für ihr Engagement.