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Der Aufschwung in Region Bonn/Rhein-Sieg verliert an Kraft

Konjunkturumfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg zu Jahresbeginn 2008 / Tempo der wirtschaftlichen Expansion verlangsamt sich

(lifePR) (Bonn, )
Die Stimmung der Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg hat sich zu Jahresbeginn 2008 erneut leicht abgeschwächt. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der sich aus den Beurteilungen der Unternehmen bezüglich ihrer gegenwärtigen Geschäftslage und ihren Erwartungen hinsichtlich der weiteren Entwicklung zusammensetzt, liegt Anfang 2008 mit 108,4 Punkten zwar unter dem Niveau vom Herbst 2007 (112,8), die Lage ist aber immer noch als gut zu bewerten. Jedes dritte Unternehmen bezeichnet seine derzeitige Geschäftssituation als gut, 18,2 Prozent als schlecht. Damit gibt der Saldo im Vergleich zum Herbst 2007 leicht nach von +17,3 auf +16,3 Punkte. Diese Zurückhaltung ist noch deutlicher bei der Frage nach der Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage zu spüren. Die zukünftige Entwicklung über alle Branchen wird skeptischer eingeschätzt als noch bei der Konjunkturumfrage im Herbst 2007. Der Saldo fällt hier erneut von +8,4 auf nur noch +0,9 Punkte, ein Zeichen für eine weitere Abkühlung der optimistischen Stimmung der Wirtschaft in der Region.

Die Investitionsneigung bleibt nahezu unverändert schwach in der Region. Der Saldo erreicht -6,0 Punkte, im Herbst 2007 waren es -6,6 Punkte. Die Unternehmen in der Region wollen nur verhalten investieren, was sich dämpfend auf das zukünftige wirtschaftliche Wachstum auswirken könnte. Die Exporterwartungen der Unternehmen hingegen befinden sich weiterhin auf einem hohen Niveau, gleichwohl auch hier der Saldo von +36,8 auf +30,9 Punkte zurückgeht. Die von der positiven Konjunktur bislang getragene Belebung auf dem Arbeitsmarkt kann sich zu Jahresbeginn 2008 nicht mit gleichem Tempo fortsetzen. Der Saldo bleibt unverändert bei -0,9 Punkten. Für die Zukunft wollen ebenso viele Unternehmer Personal einstellen wie abbauen; ein Zeichen für ein insgesamt stabiles Beschäftigungsniveau. Der erhoffte weitere Impuls für zusätzliche Beschäftigung und für einen anhaltenden nennenswerten Abbau der Arbeitslosigkeit bleibt aber aus.

"Das Tempo der wirtschaftlichen Expansion hat sich abgeschwächt. Dabei dürften die veränderten nationalen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Unternehmer bei ihrer Einschätzung beeinflusst haben. Zu nennen sind hier der Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie, das langsamere Wachstum der Weltkonjunktur, die noch nicht ausgestandenen Folgen der amerikanischen Hypothekenmarktkrise und der anhaltende Höhenflug des Euro. Aber auch der geänderte Kurs der deutschen Politik trägt mit zur nachlassenden Wachstumsdynamik bei. Es werden zunehmend Maßnahmen beschlossen, welche die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt wieder verschlechtern und das Fundament des Aufschwungs schwächen. Gleichwohl sind die Aufschwungkräfte nicht erlahmt, der IHK-Indikator bewegt sich weiterhin auf solidem Niveau. Um einen nachhaltig höheren Wachstumspfad zu erreichen müssen die Reformen aber wieder in Richtung "mehr Marktwirtschaft" weisen", sagte Dr. Ernst Franceschini, Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg, bei der Vorstellung der IHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn 2008.

Die einzelnen Branchen im Überblick

Die Stimmung der Industrie in der Region Bonn/Rhein-Sieg ist zu Jahresbeginn 2008 sehr gut. Der Konjunkturklimaindikator der Industrie legt gegenüber der Befragung im Herbst 2007 um +1,3 Punkte auf 122,1 Punkte zu. Auch die Unternehmen im Dienstleistungssektor sind weiterhin äußerst optimistisch. Sie beurteilen die wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven besser als noch im Herbst 2007. Der Index klettert von 136,3 auf 140,3 Punkte. Ein eingetrübtes Bild hingegen zeigt sich mit Blick auf den Handel. Der Index des Einzelhandels gibt deutlich nach. Er rutscht von 106,5 auf 81,1 Punkte ab. Auch der Index des Großhandels sinkt von 100,0 Punkten im Herbst 2007 auf derzeit 93,0 Punkte. In Gastronomie und Hotellerie ist die verhaltenere Stimmung ebenfalls spürbar. Der Index fällt zu Jahresbeginn 2008 von 94,2 Punkten auf 90,9 Punkte.

Dazu Dr. Franceschini: "Insbesondere der Einzelhandel korrigiert seine Prognosen angesichts der verhaltenen Kauflust der Verbraucher deutlich nach unten. Insbesondere die Anhebung der Mehrwertsteuer zu Anfang des Jahres 2007 sowie die Verteuerung wichtiger Grundnahrungsmittel und der Preisschub für Energie in der zweiten Jahreshälfte haben die Preisentwicklung im Jahr 2007 beschleunigt und so zum stärksten Preisanstieg seit 1994 beigetragen. Weitere Unsicherheitskomponenten, wie steigende Sozialversicherungsbeiträge und Lücken bei der Altersvorsorge, kommen hinzu und bewirken trotz der günstigen Arbeitsmarktentwicklung, dass die Anschaffungsneigung der Konsumenten nicht so recht in Schwung kommen will. "
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