Die Zahl der Gewerbeanmeldungen ist seit 2004 rückläufig und liegt nun wieder deutlich unter der 10.000er Grenze. "Dieser Rückgang ist sicher auch auf das Ende der Ich-AG zurück zu führen. Wir haben aber immerhin noch einen Überschuss bei den An- und Abmeldungen auf hohem Niveau. In den vergangenen Jahren sind auch infolge der Hartz IV-Gesetze viele Gründungen und Gewerbeanmeldungen ohne die entsprechenden wirtschaftlichen Voraussetzungen und als Alternative zur (drohenden) Arbeitslosigkeit erfolgt, wie auch die hohen Insolvenzzahlen aus den Jahren 2004 und 2005 bestätigen. Durch den Rückgang der Arbeitslosigkeit ist dieser Druck etwas gemildert worden. Es gilt also abzuwarten, ob die Substanz der Gründungen oder Gewerbeanmeldungen den Rückgang der Zahlen etwas relativiert." Zugleich müssten aber die Bemühungen für mehr Existenzgründungen verstärkt werden. Hier gelte es insbesondere das Starter-Center Bonn/Rhein-Sieg stärker als erste Informations- und Anlaufstelle für Existenzgründer bekannter zu machen. Pieck: "Wir müssen noch mehr in die Universitäten und Fachhochschulen, aber auch bereits in den Schulen für das selbstständige Unternehmertum werben."
In Bonn ging die Zahl der Anmeldungen von 3.482 um 5,4 Prozent auf 3.294 zurück. Im Rhein-Sieg-Kreis betrug der Rückgang 6,7 Prozent - von 6.318 auf 5.897. Mehr Anmeldungen gab es insbesondere in Siegburg (+28,2 Prozent) und in Alfter (+ 12,8 Prozent), deutliche Rückgänge dagegen in Königswinter (- 64,2 Prozent), Ruppichteroth (- 31 Prozent), Much (- 29,9 Prozent), Niederkassel (- 26,9 Prozent), Swisttal (- 25,1 Prozent), Bad Honnef (- 23,8 Prozent) und Windeck (- 19,5 Prozent).
Die Abmeldungen nahmen in Bonn um 0,2 Prozent zu - von 2.652 auf 2.657. Im Rhein-Sieg-Kreis stiegen die Abmeldungen von 5.098 um 3,0 Prozent auf 5.253. Mehr Gewerbeabmeldungen verzeichneten vor allem Siegburg (+ 35,5 Prozent), Troisdorf (+ 21,9 Prozent), Sankt Augustin (+ 13,8 Prozent), Bornheim (+ 12,1 Prozent), Rheinbach (+11,9 Prozent) und Alfter (+ 10,7 Prozent). Stark rückläufig waren dagegen die Abmeldungen in Königswinter (- 31,6 Prozent), Much (- 23,1 Prozent), Ruppichteroth (- 21,2 Prozent), Meckenheim (- 20,7 Prozent), Windeck (- 18,8 Prozent) und Niederkassel (-15,8 Prozent).
Ein negatives Saldo, also mehr Ab- als Anmeldungen, wiesen im vergangenen Jahr im IHK-Bezirk Bonn/Rhein-Sieg lediglich die Kommunen Königswinter (-119), Bad Honnef (- 52), Troisdorf (- 13) und Much (- 1) auf. Dagegen fiel der Saldo in Siegburg (+ 152), Wachtberg (+ 118), Hennef (+87), Alfter (+ 82), Rheinbach (+ 80), Meckenheim (+ 65), Neunkirchen-Seelscheid (+ 64) und Sankt Augustin (+ 61) besonders positiv aus.