Auch bei der Erbschaftssteuerreform drohen aus Sicht von Reiff falsche Weichenstellungen: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Erbschaftssteuern aus den Unternehmen abge-zogen werden und das Geld anschließend im staatlichen Umverteilungsmechanismus landet.“ In seiner Rede vor über 150 Unternehmern sowie Spitzen aus Politik und Verwaltung forderte der IHK-Präsident die Kommunen auf, die Gewerbesteuer nicht zu erhöhen. „Mit moderaten Sätzen tragen sie dazu bei, die Wirtschaftskraft in unserer Region zu stärken.“
Mehr Investition für Neckar-Alb Präsident Reiff mahnte auf der Weitenburg zudem mehr Investitionen für die Region Neckar-Alb an. Mit Blick auf die nach wie vor desolate Verkehrssituation erneuerte er den Aufruf, die B 27 als Verbindung zum Zollernalbkreis sowie zur Region Stuttgart auszubauen. Er kündigte die Aktion "Fünf Euro pro Monat" an, um weitere Mittel für die Kofinanzierung von Planungskosten einzuwerben. Reiff: „Ich bin es leid zu hören, dass für Projekte wie die B 27 das Geld nicht reicht.“
Aufruf zur betrieblichen Forschungsarbeit An die Adresse der Unternehmen gerichtet rief der IHK-Präsident zu mehr Anstrengungen bei der betrieblichen Forschungsarbeit auf. Im landesweiten Vergleich liegt Neckar-Alb bei der Forschungsintensität in Unternehmen nur auf Rang acht. „Diese Zahl bereitet mir Sorgen“, so Reiff. Zugleich lobte er die Investitionen zahlreicher Firmen, die in der Region zusätzliche Forschungs- und Management-Kapazitäten aufbauen. Um für Ansiedlungen von außen weiter an Attraktivität zu gewinnen, warb Reiff für regionale Zusammenarbeit und gemeinsames Marketing unter dem Dach der Standortagentur Tübingen-Reutlingen-Zollernalb. „Diejenigen Kommunen, die noch nicht der Standortagentur angehören, sollen nochmals prüfen, ob denn nicht mittlerweile ein 'Mitmachen' angebracht ist", so Reiff. Neben den Kreisen und Gemeinden engagieren sich aktuell rund 50 Unternehmen im begleitenden Standortmarketingfonds der IHK.
Gute Ausbildungsbilanz
Für das laufende Ausbildungsjahr konnte IHK-Präsident Reiff gute Nachrichten vermelden. Im ersten Halbjahr 2007 stieg die Zahl der Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent. Neben der guten konjunkturellen Lage führt Reiff dieses Plus auf die vorausschauende Personalpolitik der Unternehmen zurück. „Angesichts des zu erwartenden Fachkräftemangels ist dies der richtige Weg."