Unter den Minderjährigen, die in Ghana in der Produktion von Kakao als Arbeitskräfte eingesetzt werden, befinden sich Kinder, die zur Arbeit gezwungen werden oder möglicherweise von Menschenhändlern verschleppt wurden. Sie werden ausgebeutet, um Anbauflächen mit Kettensägen zu roden, Kakaoschoten mit Macheten zu ernten oder mit gesundheitsschädlichen Pestiziden zu hantieren. Aufgaben, welche die Internationale Arbeitsorganisation zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit zählt.
„Ausbeuterische Kinderarbeit in der Kakaoproduktion betrifft auch unseren Kakaokonsum hier in Deutschland. Daher liegt es auch an uns, Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen. Regierungen und Unternehmen haben sich zwar in der Vergangenheit bemüht, gegen Kinderarbeit in kakaoproduzierenden Ländern vorzugehen. Bis heute ist es aber nicht gelungen, die schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu beseitigen,“ so Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland e. V.
„Zu viele der früheren Interventionen haben es versäumt, Justizsysteme in Ländern wie Ghana in die Lage zu bringen, bestehendes Recht durchzusetzen, das Kinder effektiv vor Ausbeutung schützt. Mit unserem Projekt in Ghana wollen wir genau dieses Problem angehen. Wir freuen uns auf konkrete Fortschritte, welche die Förderung unseres Vorhabens durch die GIZ aus dem Kooperationsfonds Wir stoppen Kinderarbeit möglich macht,“ erklärt Roller weiter.
Als Auftakt einer mehrjährigen Initiative soll das Projekt durch Analysen und Untersuchungen Erkenntnisse liefern, um gemeinsam mit den ghanaischen Behörden spezifische Maßnahmen und Strategien zur Bekämpfung von ausbeuterischer Kinderarbeit in der Kakaoproduktion zu entwickeln. Gleichzeitig setzt das Projekt auf Schulungen und Aufklärungskampagnen zu Menschenhandel und Kinderarbeitsgesetzen: fundiertes Fachwissen für Polizei und Angehörige der Justizbehörden in ländlichen Regionen, aber auch für lokale Gemeinschaften, um die Rechte von Kindern nachhaltig schützen zu können.