Die Studie prognostiziert für die nächsten zehn Jahre erhebliche Veränderungen in der internationalen Zuliefererlandschaft. Die deutschen und japanischen Firmen werden insbesondere im Wettbewerb mit den US-Unternehmen weiter an Boden gewinnen. Entsprechend wird sich die Zusammensetzung der weltweiten Top-100 Automobilzulieferer, denen derzeit noch 35 US-Zulieferer und jeweils 25 japanische und deutsche Anbieter angehören, in den nächsten zehn Jahren deutlich verschieben. Dabei profitieren die japanischen Zulieferer von den großen globalen Erfolgen der dortigen Automobilhersteller.
Den deutschen Zulieferunternehmen bieten sich große Chancen, weil Deutschland bis zum Jahr 2018 seine Position als Premiumstandort nochmals deutlich ausbauen kann. Nach Einschätzung der IKB wird die gesamte heimische Fahrzeugproduktion bis dahin um 10 % auf dann 5,9 Mio. Einheiten steigen. In diesem Zuge wird sich der Premiumanteil von 60 auf 65 % erhöhen. „Die Produktion hochwertiger Fahrzeuge bleibt eine deutsche Spezialität. Hinzu kommt, dass sich die Hersteller bei Innovationen immer stärker auf ihre Zulieferer verlassen,“ so Karsten Gerhardt, Branchenanalyst der IKB.
Die deutsche Zulieferbranche wird dabei unverändert mittelständisch geprägt bleiben: Zwar entstehen durch Übernahmen oder Fusionen großer Zulieferer auch in Deutschland weitere Mega-Supplier. Es bleibt jedoch eine breite Unternehmensbasis erhalten, weil sich die Wertschöpfung innerhalb der Zulieferbranche, aufgrund der stetigen Prozessoptimierung bei den großen Zulieferern, weiter in Richtung der kleineren Zulieferer verlagert. Zudem wird es neue Anwendungen in der Fahrzeugtechnik geben, die nach Einschätzung der IKB immer wieder auch von jungen, schnell wachsenden Unternehmen entwickelt werden. Auf dieser breiten Basis werden die deutsche Zulieferer auch zukünftig ein Innovationsmotor für die gesamte Automobilindustrie sein.