Sachsen-Anhalt ist Vorreiter einer neuen, erfolgreichen und kostensparenden Form der Impfstoffversorgung in Deutschland. Durch die Ausschreibung der Impfstoffversorgung des gesamten Bundeslandes und die Versorgung durch einen spezialisierten Anbieter können sich die Versicherten aller gesetzlichen Krankenkassen auf höchstem pharmazeutischem Niveau und zu einem für die Versichertengemeinschaft günstigen Preis gegen die Virusgrippe impfen lassen.
Bereits zum zweiten Mal haben die Krankenkassen in Sachsen-Anhalt die Grippeimpfstoffversorgung ihrer Versicherten europaweit ausgeschrieben. In diesem Jahr erhielt die Schloss Apotheke in Bergisch-Gladbach, den Zuschlag.
"Unser Ziel war es, bei mindestens gleichbleibender Qualität und Versorgungssicherheit Kosten zu senken. Das ist uns zweifellos gelungen. Zudem bietet die Versorgung aus der Hand nur eines Apothekers eine vollkommen neue Form der Transparenz", erläutert Uwe Schröder, Vorstand der IKK gesund plus. Gegenüber den Ausgaben in 2009 konnten die Krankenkassen die Kosten im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent d.h. um acht Millionen Euro senken. In diesem Jahr wird mit einem ähnlichen Sparvolumen gerechnet. Bereits mehr als 700.000 Dosen Grippeimpfstoff wurden bisher an rund 1.900 Ärzte in Sachsen-Anhalt geliefert.
Mängel bei der Belieferung der Ärzte sind den Krankenkassen dabei nicht bekannt. "Die Schloss Apotheke ist verpflichtet binnen 48 Stunden die bestellten Impfstoffe zu liefern. Zusätzlich wird eine aktive Kühlung sichergestellt. Ein hoher Standard der sich auszahlt, so Schröder."
Für den verantwortlichen Apotheker Markus Kerckhoff ist in diesem Kontext die Dokumentation der Kühlkette der transportierten Impfstoffe wesentlich. Denn entgegen der herkömmlichen Lieferung der Grippeimpfstoffe, transportiert der beauftragte Logistik-Dienstleister die Vakzine in aktiver Kühlung. So ist die Dokumentation des Kühlkorridors zwischen 3 bis 8 Grad sicher gestellt. Kerckhoff: "Das ist aus meiner Sicht ein Standard, der bundesweit eingeführt werden müsste. Denn immerhin verlieren die Impfstoffe ihre Wirkung, wenn sie zu kalt oder zu warm gelagert oder geliefert werden."
Andere Bundesländer folgen dem Vorbild Sachsen-Anhalts. In Niedersachen läuft bereits eine Ausschreibung während in Bayern angekündigt wurde, ebenfalls die Impfstoffversorgung im kommenden Jahr zentral an einen Anbieter zu vergeben.