Was für die Gemeinschaft spricht
Leben in der Großfamilie
Angesichts immer kleiner werdender Familien ist die Sehnsucht nach einem Leben in Gemeinschaft bei vielen groß. Wer mit guten Freunden eine Immobilie nutzt, kann neben der Geselligkeit weitere Vorzüge genießen: Das Wohnen in der Gemeinschaft ist besonders im Krankheitsfall oder bei der Kinderbetreuung von Vorteil. Und auch die Arbeit, die Haus und Grundstück mit sich bringen, lässt sich gemeinsam schultern. Vorausgesetzt, es gibt klare Absprachen, wer in welcher Woche den Rasen mäht oder die Blumenbeete harkt.
Einsparpotenzial ist groß
Vor allem in Ballungsgebieten mit zum Teil horrenden Immobilienpreisen muss der Traum vom Eigenheim keiner bleiben. Wenn Freunde gemeinsam investieren, wird der Hausbau oder Immobilienkauf preiswerter. Das gilt nicht nur für die Anschaffungskosten. Im Falle einer Renovierung oder eines Neubaus können die beteiligten Parteien viele Leistungen gemeinsam schultern: Architekteneinsatz, Materialkauf, Gebühren für behördliche Eintragungen und Kosten für die Bauabnahme.
Stimmt die Chemie?
Drum prüfe, wer sich ewig bindet - das gilt nicht nur für (Ehe-)Partner. Auch wer eine Immobilie kauft oder baut, bindet sich langfristig sowohl finanziell als auch räumlich. Dabei muss die Chemie stimmen. Prüfen Sie deshalb im Vorfeld:
- Wie genau kennen Sie einander?
- Wie steht es um die finanziellen Verhältnisse auf beiden Seiten?
- Wie konfliktfähig ist das Freundschaftsverhältnis?
- Haben die Beteiligten den gleichen Geschmack, wenn es ums Wohneigentum geht?
Klare Besitzverhältnisse
Um spätere Reibereien oder juristische Auseinandersetzungen zu vermeiden, sollten Sie klare Verhältnisse schaffen. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. In jedem Fall müssen die Eigentumsverhältnisse mit Unterstützung eines Notars im Grundbuch geregelt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich die Gründung einer Immobilien GbR. Denken Sie auch an Zahlungsschwierigkeiten, in die Sie geraten könnten. Legen Sie fest, was aus der Immobilie werden soll, wenn ein Partner seinen Kredit nicht mehr bedienen kann. So ist es zum Beispiel möglich, Vorkaufsrechte für die andere Seite im Grundbuch festzusetzen. Gleiches gilt für den Todesfall: Am besten man legt konkrete Regelungen zum Erbrecht fest.
Feste Regeln auch im Alltag
Abseits von Besitzregelungen, sollten Absprachen vertraglich fixiert werden. Das reicht von der Wartung der Hofeinfahrt und Pflege der Außenanlagen über die Nutzung von Antennen auf dem Dach bis hin zur Straßenreinigung.
Höhere Anforderungen an Schallschutz
Beim Bau oder Kauf einer Immobilie mit Freunden sollten Sie besonderes Augenmerk auf den Schallschutz legen. Gerade unter Freunden, die auf engstem Raum leben, ist es von Vorteil, wenn eine gesunde Distanz geschaffen wird. Dabei ist es unerheblich, ob Sie nebeneinander oder übereinander wohnen. Denn wie Reihenhäuser lassen sich auch Geschosswohnungen dämmen. Soll das Haus erst noch gebaut werden, empfehlen sich schwere Stahlbetondecken und gemauerte Wände. Besondere Dämmplatten für Wände, Decken und Fußböden erhöhen die Investitionskosten - das sollte Ihnen die Freundschaft wert sein.
Brandschutz beachten
Je mehr Wohneinheiten sich auf engstem Raum befinden, umso wichtiger ist der Brandschutz. Die Brandsicherheit von Wänden und Decken muss gewährleistet sein und Rauchmelder gehören in alle Räume.
Rat von Fachleuten
Bevor Sie die Unterschrift unter den Vertrag setzen, lassen Sie sich am besten umfassend beraten. Auskünfte zu den Auswirkungen einer gemeinsamen Investition geben Juristen und Notare. Ideal ist, wenn sich die beteiligten Parteien unabhängig voneinander beraten lassen. So können auch heikle Fragen offen angesprochen werden.