In Deutschland werden mehr als eine Million pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgt. Das bedeutet für die Angehörigen meist sehr hohen Aufwand. Laut einer repräsentativen Umfrage von immowelt.de, eines der führenden Immobilienportale, wären 43 Prozent der Deutschen bereit, für die Pflege ihrer Angehörigen eine ausländische Pflegekraft einzustellen, die mit in der Wohnung der Betroffenen wohnt.
Die Gründe für die Akzeptanz dieser Lösung sind dabei unterschiedlich. 21 Prozent der Befragten sehen finanzielle Vorteile: Sie halten die Beschäftigung einer ausländischen Pflegekraft für kostengünstiger als einen hiesigen Pflegedienst. Diese Ansicht ist nicht verwunderlich, denn laut Statistischem Bundesamt erhalten zwei Drittel der Pflegebedürftigen, die zu Hause gepflegt werden, nur das relativ geringe Pflegegeld.
Den Aspekt der Lebensqualität, der mit einem Lebensabend in der vertrauten Umgebung verbunden ist, stellen 22 Prozent der Befragten in den Vordergrund.
Insbesondere Bewohner von Wohneigentum schätzen den Verbleib in den eigenen vier Wänden hoch ein: Sie sprechen sich zu 52 Prozent für die häusliche Rundum-Betreuung durch ausländisches Pflegepersonal aus. Der naheliegende Grund: In der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist meist mehr Platz, so dass ein zusätzlicher Bewohner die Privatsphäre weniger einschränkt. Mieter hingegen sind nur zu 39 Prozent von einem solchen Modell überzeugt.
Gegen das Modell spricht für 18 Prozent der Befragten die Angst, dass die Pflegekraft nicht vertrauenswürdig wäre. Nur 9 Prozent zweifeln an der Qualität der Pflege.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick:
Um ein Leben im Alter in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, werden vermehrt ausländische Pflegekräfte eingestellt, die mit in der Wohnung/dem Haus wohnen. Würden Sie ein solches Modell für Ihre Eltern oder nahe Angehörige in Betracht ziehen?
- Ja, denn so ist der Lebensabend in der vertrauten Umgebung möglich: 22 Prozent
- Prinzipiell ja, denn es ist kostengünstiger als ein Pflegedienst: 21 Prozent
- Ich bin unschlüssig, denn das würde die Privatsphäre sehr einschränken: 30 Prozent
- Eher nein, denn ich hätte Angst, dass die Pflegekraft nicht vertrauenswürdig ist: 18 Prozent
- Auf keinen Fall, so ein Modell bietet nicht die Pflegequalität wie ein professionelles Heim: 9 Prozent
Für die repräsentative Studie "Wohnen und Leben Winter 2011" wurden im Auftrag von immowelt.de 1.014 Personen durch das Marktforschungsinstitut Innofact befragt