Klassische Heizungen gibt es im Passivhaus nicht. Stattdessen wird eine ausgeklügelte Wohnraumlüftung, meist in Form von Kompaktgeräten, installiert, darauf weist das Fachportal bauen.de hin. Diese sammeln erst einmal die Wärme ein, die im Haus selbst produziert wird, nämlich von Haushaltsgeräten, wie beispielsweise Herd, Waschmaschine, Kühlschrank und Lichtquellen, sowie von den Bewohnern selbst. Den verbleibenden Wärmebedarf decken die Sonneneinstrahlung in die Fenster und meist eine Wärmepumpe, die das Grundwasser oder die Umgebungsluft anzapft.
Passivhäuser werden also kaum aktiv beheizt, sondern passiv warm gehalten. Dazu können auch weiterhin die klassischen Energiequellen wie beispielsweise Erdgas, Strom oder Pellets beitragen - aber eben nur als meist sehr geringfügige Ergänzung während der kalten, dunklen Wintermonate. Viel mehr Energie frisst hingegen das Bade-, Dusch- oder Waschwasser. Doch auch das decken besagte Kompaktgeräte ab, indem sie oft eine Solaranlage auf dem Dach mit einbinden.
Neben einer speziellen Wärmedämmung der Außenwände sowie aller Fenster und Türen muss ein Passivhaus weitere bauliche Eigenheiten aufweisen: Möglichst viele nach Süden ausgerichtete Fenster sollen in der kalten Jahreszeit die Sonnenstrahlung einfangen; im Sommer muss demgegenüber die Beschattung gut funktionieren. Passivhäuser werden zwangsbelüftet, um einen Großteil der Wärme aus der Abluft zurückzugewinnen, weshalb sie höchst winddicht ausgeführt werden müssen.
Der zusätzliche bauliche und technische Aufwand erhöht die Kosten für ein Passivhaus zwangsläufig um etwa zehn bis 15 Prozent. Angesichts steigender Energiepreise ist ein Passivhaus jedoch erfreulich aktiv bei der Reduzierung der laufenden Betriebskosten, betont das Fachportal bauen.de.