Umgebung der Wissenschaftler abbilden
Die Aufgabe an den inzwischen sechsten von der Werkbundakademie in einem national ausgeschriebenen Wettbewerb berufenen Fotografen lautet, Situationen und Umgebungen von Wissenschaftlern zu zeigen und Orte der Kreativität abzubilden. Die Arbeiten werden von Donnerstag, 28. August, an in der IHK Darmstadt ausgestellt und in einem Katalog veröffentlicht. Dies ist gleichzeitig ein Beitrag zum Darmstädter Architektursommer. "Dieses Projekt eröffnet mir die Möglichkeit, mich absolut frei und völlig unabhängig von kommerziellen Zwängen fotografisch mit dem Thema Wissenschaft und Forschung auseinander zu setzen", sagt der 26-Jährige, der bei Professor Roman Bezjak an der Fachhochschule Bielefeld im achten Semester Fotografie studiert.
Neue Sprache der Wissenschaftsfotografie
Barthen, der bei Nienburg an der Weser aufgewachsen ist, hat bislang seinen Schwerpunkt auf Reportagen mit inszeniertem Charakter sowie Porträts gesetzt. In dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro und der Realisation der Ausstellung mit Katalog sieht er nun eine gute Chance, eine "eigene und alternative Position zur gängigen Sprache der heutigen Wissenschaftsfotografie zu entwickeln". Darüber hinaus sei es für ihn "extrem spannend, einen kleinen Einblick in die Arbeit der vielen interessanten Firmen und Forschungseinrichtungen zu bekommen." Für Professor Kai Krippner, Vorstand der Werkbundakademie Darmstadt, ist gerade der Versuch Barthens, eine eigenständige Sprache von Wissenschaftsfotografie zu finden, "eine große Herausforderung". Bereits nach den ersten Zwischenpräsentationen des Fotografen lasse aber sein sensibler und künstlerischer Umgang mit dem anspruchsvollen Thema "KreativRäume" Neues und Spannendes erwarten, so Krippner.
Interesse an der Region
Besonders freut sich der Darmstädter Professor über die Kooperation mit der IHK Darmstadt, deren Standortmarketingkampagne "addicted to innovation" den Wettbewerb erstmals unterstützt. "Es ergeben sich jetzt schon Synergieeffekte und großes Interesse an Darmstadt und der ganzen Region", sagt Krippner. Die bei der IHK Darmstadt für die Standortmarketingkampagne verantwortliche Referentin, Kirsten Rowedder, nennt die Gründe für das Engagement: "Wir wollen mit dem Projekt die vielfältigen Aspekte von Wissenschaft und Forschung transparenter machen und die Identifikation der Bürger mit ihrer hoch innovativen Region stärken." Mit der Kooperation und der Förderung des Fotografen werde zugleich ein Bogen zum Darmstädter Architektursommer geschlagen: "Die Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar hat nicht nur wirtschaftlich und technologisch, sondern auch kulturell und ästhetisch eine Menge zu bieten."
Hintergrund zum Wettbewerb:
Bei dem national ausgeschriebenen Fotowettbewerb wird einer der Wettbewerbsteilnehmer von einer hochkarätig besetzten Jury der führenden Fotografieprofessoren ausgewählt. Die Grundidee des Wettbewerbs ist, dass sich der nominierte Fotograf im Laufe von bis zu sechs Monaten mit architektonischen und räumlichen Aspekten Darmstadts und der Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar beschäftigt. Nach fünf erfolgreichen Jahren und einer Abschlussausstellung in der Kunsthalle wurde der Wettbewerb (ehemals "Darmstädter Stadtfotograf") in diesem Jahr neu ausgerichtet: Es wurde die gesamte Region einbezogen und der thematische Schwerpunkt "KreativRäume" gelegt. Mit der Arbeitsgemeinschaft Standortmarketing und Hessen Design e.V. haben sich dem Projekt neue Kooperationspartner angeschlossen. Die Fotoarbeit wird in einer Eröffnungsausstellung in der IHK Darmstadt präsentiert und durch einen Katalog dokumentiert. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und wird anschließend ein Jahr auf regionaler und nationaler Ebene auf Tournee gehen.
Die Standortmarketingkampagne "addicted to innovation":
Im Jahr 2007 haben die Handwerkskammer Rhein-Main und die Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar die Arbeitsgemeinschaft Standortmarketing gegründet. Das gemeinsame Ziel ist, die Standortmarketingkampagne "addicted to innovation" umzusetzen. Zusammen mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt, den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und dem Odenwald wird die Vermarktung der gesamten Region vorangetrieben. Intensiv beteiligt sind Unternehmensvertreter und Vertreter der Hochschulen und Forschungsinstitute, die gemeinsam die Ausrichtung der Kampagne "addicted to innovation" steuern.