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IHK-Umfrage: 45.000 Fachkräfte fehlen in Hessen

(lifePR) (Darmstadt, )
"Der Fachkräftemangel bedroht den Wirtschaftsaufschwung in Hessen. Unterneh-men finden immer häufiger keine qualifizierten Beschäftigten oder müssen länger suchen. Allein für das Jahr 2007 hätte die Wirtschaftsleistung um ein Prozent höher gelegen, wenn ausreichend Fachkräfte vorhanden gewesen wären", sagte Matthias Gräßle, Geschäftsführer der IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen, heute bei der Vorstellung einer neuen Studie. Die IHK-Umfrage unter 4.000 hessischen Unternehmen zeigt, dass vor allem Ingenieurbüros, Maschinenbauer und Beratungsunternehmen Schwierigkeiten haben, geeignete Kandidaten für ihre offenen Stellen zu finden. Sowohl die exportorientierten Industrieunternehmen aus den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik als auch Dienstleistungsunternehmen aus dem Gastgewerbe, der Unternehmensberatungen und der Zeitarbeit beklagen einen Mangel an Fachkräften. "In Hessen hätten wir heute 45.000 Beschäftigte mehr", erklärt Gräßle. Gut 30 Prozent der hessischen Unternehmen können offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen. Das sind fast doppelt so viele wie im Herbst 2005.

Mehr Ausbildung

Der Fachkräftemangel ist nicht auf ein bestimmtes Qualifikationsniveau beschränkt. Von der Fachkraft mit dualer Ausbildung über den Meister und Fachwirt bis hin zum hochqualifizierten Akademiker – es fehlen Fachkräfte aller Qualifikationsniveaus. Die hessischen Unternehmen reagieren darauf mit verstärkten Ausbildungsanstrengungen. "In diesem Jahr haben 10,5 Prozent mehr junge Menschen in Hessen eine Ausbildung bei IHK-Unternehmen begonnen als im vergangenen Jahr. Die Ausbildungszahlen sind damit so gut wie zuletzt vor 15 Jahren. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen", so Gräßle.

Chancen für ältere Beschäftigte

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Unternehmen in Hessen die Erfordernisse des demografischen Wandels erkannt haben. 28 Prozent der Unternehmen wollen verstärkt auf ältere Beschäftigte zurückgreifen. Das sind fast doppelt so viele wie im Herbst 2005 (Herbst 2005: 15 Prozent). Auch die sinkende Zahl der arbeitslos ge-meldeten Älteren ist ein Beleg dafür, dass ein Umdenken in den Unternehmen - weg von Frühverrentung hin zu einer stärkeren Integration der älteren Belegschaft – stattfindet.

Konsequenzen ziehen

Die hessischen IHKs fordern, dass in Hessen eine Gesamtstrategie zur Begegnung des Fachkräftemangels entwickelt werden muss. Diese sollte folgende Schwerpunkte enthalten:

- Eine ganzheitliche hessische Bildungspolitik mit erhöhten Bildungsanstren-gungen in Schule, Hochschule, Aus-und Weiterbildung und keine isolierte Schulpolitik sowie
- eine bessere Finanzausstattung der Hochschulen vor allem im naturwissen-schaftlich-technischen Bereich,
- die Stärkung und Ausweitung technisch-naturwissenschaftlicher Fächer, die praxisorientiert gestaltet sind,
- eine bessere Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspersonenpotenzials,
- die Erleichterung der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte, um dem demografischen Wandel begegnen zu können, und
- die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum Beispiel durch den flä-chendeckenden Ausbau der Betreuungseinrichtungen der unter drei Jährigen sowie flexiblere Öffnungszeiten, die an die Lebenswelten der Eltern angepasst sind.
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