Völlig aus der Luft gegriffen sei die Behauptung, dass es im Saarland mit den Managementqualitäten schlechter bestellt sei als anderswo. „Für eine solche Aussage gibt es“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch, „nicht den geringsten empirischen Anhaltspunkt. Vergleichbare Umfragen für andere Regionen existieren nicht. Die Arbeitskammer sollte diese unsinnige Behauptung schnellstmöglich richtig stellen. Denn sie schadet dem Standort.“
Die seit Jahren überdurchschnittliche Wirtschaftsentwicklung, das hohe Ausbildungsengagement und das unterdurchschnittliche Insolvenzrisiko im Saarland sprechen aus Sicht der IHK eher dafür, dass die Führungskräfte einen guten Job machen.
„Bei den Großbetrieben“, so Giersch, „gehören viele der saarländischen Standorte zu den produktivsten im ganzen Konzern oder sind gar Leitwerke für ihren Produktbereich geworden. Das erreicht man nur durch ein erstklassiges Management und mit hochqualifizierten motivierten Mitarbeitern. Und das seit Jahren überdurchschnittliche Ausbildungsengagement unserer Betriebe belegt eindrucksvoll, dass die saarländischen Unternehmer und Führungskräfte auch ihre soziale Verantwortung ernst nehmen.“
Auch in der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter seien die saarländischen Unternehmen in erheblichem Umfang engagiert; dies belege u.a. die rege Beteiligung an dem Förderprogramm „Lernziel Produktivität“. Dass es im Einzelfall oder etwa bei Themen wie Familienfreundlichkeit oder Beschäftigung älterer Mitarbeiter noch Verbesserungsbedarf gibt, wird auch von der IHK nicht bestritten. „Aber das ist kein saarspezifischer Befund“, so Giersch. „Und daran arbeiten wir in gemeinsamen Initiativen mit dem Land, um die Standortqualität weiter zu verbessern.“
Im Ganzen sind die saarländischen Unternehmen aus Sicht der IHK gut aufgestellt – auch bezüglich der Managementqualitäten ihrer Führungskräfte. „Trotzdem tun wir natürlich alles dafür“, so Giersch, „die Erfolgsaussichten der Wirtschaft und insbesondere auch des Mittelstands weiter zu verbessern, etwa durch unsere Veranstaltungen und Branchenforen und - gemeinsam mit dem Land - durch Außenwirtschaftsförderung und Innovationsförderung.“
Die überzogene Pauschalkritik der Arbeitskammer sei jedenfalls kein geeigneter Beitrag dazu, die saarländischen Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie schüre allenfalls Zweifel und Unzufriedenheit in den Betrieben. Stattdessen solle sich die Arbeitskammer künftig aktiv an so wichtigen Zukunftsinitiativen wie dem Ausbildungspakt Saar beteiligen.