Laut IHK kommt der Strukturwandel in der Doppelstadt langsam und durch den Wegfall von Großbetrieben und nur eingeschränkten Ansiedlungsmöglichkeiten wegen hoher Umweltschutzauflagen schwierig voran. Dennoch seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Investitionen getätigt worden. Das Bruttoinlandsprodukt betrage je Erwerbstätigen rund 46.500 Euro jährlich. Dies sei im Vergleich zu IHK-Bezirk und Sachsen-Anhalt unterdurchschnittlich, aber das beste Ergebnis unter den kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt.
Eine von der IHK anlässlich der Vor-Ort Veranstaltung in Dessau-Roßlau durchgeführte Umfrage unter 100 Unternehmen der kreisfreien Stadt kommt zu dem Ergebnis, dass die Kreisgebietsreform kaum Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Unternehmen vor Ort haben werde. Wichtige regionale Rahmenbedingungen, wie Energie-, Wasser- und Abwasserpreise, Abfallgebühren und Gewerbesteuerhebesatz, schätzt die Wirtschaft derzeit als eher unbefriedigend ein. In der neuen Doppelstadt erhofft man sich ein steigendes Bildungsniveau der Schulabgänger, größere Aktivitäten in der Standortwerbung und im Regionalmarketing sowie das Zurückfahren der Aktivitäten auf dem zweiten Arbeitsmarkt. Eine eventuell geplante Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes wird von der großen Mehrheit der Unternehmen als kontraproduktiv abgelehnt.