12.000 Fachkräfte fehlen in Heilbronn-Franken. Darunter auch zahlreiche Spezialisten aus Bereichen, in denen umfangreiches Know-how benötigt wird. Vor allem KMU sind auf genau diese Spezialisten angewiesen, um ihre Innovationsfähigkeit zu erhalten. Diese Experten zu finden und zu gewinnen stellt für viele KMU allerdings eine Herausforderung dar. Doch es gibt Wege, diese Herausforderungen zu meistern. "Spezialisten sind vor allem für KMU schwer zu gewinnen und die Suchprozesse gestalten sich schwierig. Daher versuchen wir bei Schunk Spezialisten aus den eigenen Reihen gezielt aufzubauen. Dafür gibt es neben der Führungs- auch eine Fachlaufbahn. Die Entwicklung der notwendigen Qualifikationen muss allerdings mit einer entsprechenden Vergütungsentwicklung gekoppelt werden", erklärt Markus Löw, Personalleiter / CHRO der Schunk GmbH & Co. KG.
Auch das Maschinenbauunternehmen FIMA ist auf Spezialisten angewiesen. Wie das Unternehmen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall mit den Recruiting-Herausforderungen umgeht erläutert Stephan Jakob, Geschäftsführer der FIMA Maschinenbau GmbH: "Unsere Hightechprodukte und die internationale Ausrichtung sind für die FIMA eine wesentliche Voraussetzung für die Gewinnung von Maschinenbauspezialisten." Doch nicht nur die Arbeitgebermarke, sondern auch die Produkte der Unternehmen spielen bei der Rekrutierung von Spezialisten eine Rolle, die nicht unterschätzt werden darf.
Dr. Regina-Viola Frey, Post-Doktorandin der German Graduate School of Management and Law gGmbH: "Herausragende Mitarbeiter zu halten und das freundschaftliche 'Verbundenbleiben' nach einem Austritt aus dem Unternehmen sind weitere wichtige Faktoren in der Personalarbeit." Dabei müssen sich Unternehmen zusätzlich darüber bewusst werden, dass dies nichts anderes bedeutet, als das Unternehmen gegenüber potenziellen neuen Mitarbeitern optimal zu "verkaufen".
Auch das Thema Kompetenzentwicklung spielt im Zusammenhang mit Spezialisten eine entscheidende Rolle. Spezialisten verfügen über individuelle Fähigkeiten und Kompetenzen, die sie gegenüber anderen Mitarbeitern auszeichnen. Dr. Peter Kirchner, Professor an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, erklärt worauf Unternehmen beim Thema Kompetenzen achten müssen: "Die Kompetenzen von Spezialisten kommen nur dann zur Entfaltung, wenn sie nicht nur etwas können, sondern auch etwas wollen und dürfen." Eigenmotivation und eine Unternehmenskultur, die den Mitarbeitern Freiheiten lässt, sind dabei Grundvoraussetzungen für die Entfaltung und Entwicklung dieser Kompetenzen.
Und nicht umsonst fand das 3. Fachkräfteforum dieses Mal in der experimenta statt. Denn diese hat sich zum Ziel gesetzt die Begeisterungsfähigkeit junger Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu fördern. "Ziel der experimenta ist es, insbesondere bei jungen Menschen Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu wecken. Über 800.000 Besucher haben seit der Eröffnung am 14. November 2009 die Angebote der experimenta bereits genutzt. Insofern versteht sich die experimenta als innovativer Bildungsvermittler und Impulsgeber für die Technik-Fachkräfte der Zukunft auch in kleinen und mittleren Unternehmen", sagt Dr. Wolfgang Hansch, Geschäftsführer der experimenta - Science Center der Region Heilbronn-Franken gGmbH. Mit ausgewählten Exponaten sollen im geplanten Neubau verstärkt Jugendliche erreicht werden. Ein Ziel der neuen Ausstellung ist es, Jugendlichen eine bessere Berufsorientierung zu ermöglichen.
Die Veranstaltungsreihe "Fachkräfteforum: Von Unternehmen für Unternehmen" wird von der IHK Heilbronn-Franken als Koordinierungsstelle des Fachkräftebündnisses Heilbronn-Franken organisiert.
Weitere Informationen unter: www.heilbronn.ihk.de
Unterstützt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.