In seiner Begrüßung packte Blaufeldens Bürgermeister Klaus Köger dem IHK-Präsidenten gleich einen Arbeitsauftrag mit ins Gepäck: "Hier auf dem 'flachen Land' sind wir zukünftig besonders auf die IHK angewiesen, wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen", warb er für Unterstützung seitens der Kammer. Diese Vorlage nahm Unkelbach gerne auf. Für ihn sei schon bei seiner Kandidatur für das Präsidentenamt klar gewesen, dass er die "gesamte Region im Fokus behalten wolle". Unkelbach: "Auch die Unternehmen in der Fläche haben Anspruch auf die Leistungen der IHK."
Bevor es aber zur Diskussion mit den anwesenden Unternehmern kam, verdeutlichte Unkelbach die wichtigsten Handlungsfelder: Aus- und Weiterbildung, Innovation, Infrastruktur sowie gute Lebens- und Arbeitsbedingungen. Wichtig dabei: mit den Unternehmern ins Gespräch kommen und versuchen, gemeinsam etwas zu bewegen und "unsere Region weiterzuentwickeln".
Vor allem im Bereich der Bildung und bei der Infrastruktur müsse dringend etwas passieren, nahm Prof. Dr. Unkelbach die Entscheidungsträger in der Politik in die Pflicht. So müsse beispielsweise das Duale System der Berufsausbildung auch zukünftig die Basis für "unseren Wohlstand" sein. "Daran darf nicht gerüttelt werden", so Unkelbach. "Wir brauchen nicht nur Akademiker." Bezüglich der Infrastruktur mahnte er vor allem einen zügigen Ausbau der Breitbandnetze und der A 6 an.
Zudem müsse eine gemeinsame Strategie bei der Fachkräftesicherung erkennbar sein. "Hier müssen wir besser zusammenarbeiten und versuchen, die Vorzüge der Region Heilbronn-Franken herauszustellen."
Überhaupt könne die Region nur dann zukunftsfähig gemacht werden, wenn "Grenzen überwunden" und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Kommunen verstärkt werde. In punkto Zusammenarbeit nahm Unkelbach auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) selbst mit ins Boot: "Wir streben eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Heilbronn-Franken (HWK) an."
Bei der anschließenden Fragerunde wurde der Wunsch des Ausbaus von Weiterbildungsangeboten auch außerhalb Heilbronns deutlich. So forderten gleich mehrere Unternehmer die IHK auf, sich zu überlegen, wie auch auf diesem Gebiet Kooperationen mit anderen Weiterbildungsträgern realisiert werden können. Und auch bei der Energiepolitik wurde eine eindeutige Position der IHK eingefordert. Hier fand Prof. Dr. Unkelbach abermals deutliche Worte in Richtung Politik: "So wie die Energiewende momentan vonstatten geht, erscheint sie mir nicht sachgerecht."