In seiner Begrüßung betonte IHK-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Unkelbach, dass sich die Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken im vergangenen Jahr erneut hervorragend entwickelt habe. Überdurchschnittliche Wachstumsraten, weiter steigende Spitzenwerte bei den Exporten und nur geringe Arbeitslosenzahlen seien eindrucksvolle Belege für die Wirtschaftsstärke der Region. Sein Fazit: "Die Lage ist gut und die Auftragsbücher sind voll."
In diesem Zusammenhang hob der IHK-Präsident aber auch hervor, dass es dabei nicht nur um nüchterne Fakten gehe, sondern auch um sogenannte "weiche Faktoren" wie zum Beispiel eine an ethischen Grundsätzen ausgerichtete nachhaltige Unternehmenskultur, die sehr schnell zu "harten" Erfolgsfaktoren führen könne. Unkelbach: "In Zeiten des sich verschärfenden Wettbewerbs um die 'besten Köpfe', eine gerade auch für mittelständische Unternehmen nicht zu unterschätzende Tatsache."
Werte und Motivation als Erfolgsfaktoren
Eine Vorlage, die Frank Straub gerne annahm. Sein Credo: "Der Mensch, der Mensch, der Mensch - es geht immer wieder um den Menschen." So besteht sein "Magisches Dreieck" des Managements aus drei Buchstaben: SSK. Dahinter verbergen sich bei Straub die Begriffe "Strategie", "Struktur" und "Kultur". Denn außer strategischem und strukturiertem Handeln sei eine am Menschen ausgerichtete Unternehmenskultur unabdingbare Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg. Diese würde durch "gelebte Werte" maßgeblich dazu beitragen, Menschen zu motivieren, zu begeistern und für eine Identifikation mit dem Unternehmen sorgen. Als beeindruckendes Beispiel hierfür nannte Straub die Passionsspiele in Oberammergau. Immer wieder gelänge es dort mit diesen Faktoren die knapp über 5.000 Einwohner der Gemeinde zu außergewöhnlichen Leistungen zu mobilisieren und den Kraftakt zu stemmen, die Passionsspiele auf die Beine zu stellen. Folgerichtig also der Appell Straubs an die Zuhörer: "Wir müssen alle Oberammergauer werden."
Orientierung schaffen
In der anschließenden, von Ulrike Hagenbuch, Studioleiterin SWR Heilbronn, moderierten Gesprächsrunde wurden weitere ethisch-moralische Rahmenbedingungen wie Vertrauen, Offenheit und Toleranz thematisiert, die für Unkelbach und Straub gleichermaßen unabdingbare Voraussetzungen in einer funktionierenden Sozialen Marktwirtschaft darstellen. Und auch IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Schweig nahm den Ball in ihrem Schlusswort auf. Sie rückte den Begriff des "Ehrbaren Kaufmanns" ins Zentrum ihrer Ausführungen. Elke Schweig: "Das Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns schafft Orientierung und eröffnet einen Korridor zum Handeln. Verantwortungsbewusstsein, Verlässlichkeit und Vertrauen sind dabei die Eckpfeiler für jegliches unternehmerisches Handeln." Dabei stünde außer Frage, dass das Ziel natürlich wirtschaftlicher Erfolg sei - doch eben langfristig und nachhaltig.