Diese Frage wirft Bernd Noll, Professor an der Fakultät für Wirtschaft und Recht der Hochschule Pforzheim, auf und geht ihr im Rahmen eines Vortrags mit dem Titel "Unternehmenskulturen - entscheidender Ansatz für wirtschaftliches Handeln?", am Donnerstag, 22. Mai, 18 Uhr, auf Schloss Neuenbürg nach.
In diesen Fragen steckt ein zentraler Gedanke, der uns deutlich machen soll, dass viele Debatten über Korruptionsfälle, Bilanzskandale oder ähnliches schon von Beginn an falsch verortet werden, so Professor Noll. Insbesondere die Öffentlichkeit neige allzu leicht dazu, eine "Personalisierung" moralischer Verfehlungen zu betreiben. "Da gibt es Manager oder Mitarbeiter, die mit krimineller Energie die Moral einer Firma beschädigen oder unterminieren. Diese Fälle gibt es natürlich auch", so der Wirtschaftswissenschaftler.
Doch viel häufiger zeigt ihm zufolge eine genauere Analyse wie etwa des Korruptionsfalls bei Siemens in den Jahren 2006/2007, dass mit der Organisation des Unternehmens etwas nicht stimmt. "Wie könnte es anders sein, dass viele ehrenwerte Mitarbeiter, mit Eigenheim, Familie und Mitgliedschaft in caritativen Einrichtungen oder Sportvereinen, die teilweise schon Jahrzehnte bei dem Unternehmen beschäftigt waren, sich auf strafbare Handlungen eingelassen haben. Und es waren zudem meist strafbare Handlungen, aus denen nicht einmal unmittelbar sie, sondern die Firma ihren Nutzen ziehen konnte", führt Noll weiter aus.
Die hier angesprochenen Fragen können nur mit einem genaueren Blick auf die Werte- und Unternehmenskulturen beantwortet werden. Ziel des Vortrags ist es, erste Impulse zum Thema zu liefern.
Die Teilnahme an der Vortragsveranstaltung ist begrenzt auf 30 Teilnehmer.
Anmeldung bis 14. Mai 2014 an:
MANAGEMENT AKADEMIE SCHWARZWALD
Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald
Dr.-Brandenburg-Straße 6
75173 Pforzheim
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