„Mir ist es wichtig, das Know-how unserer gut qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch wenn die Familienplanung ansteht für die IHK zu erhalten und weiterzuentwickeln“, so Eva Dude, Hauptgeschäftsführerin der IHK Offenbach am Main. Deshalb sind individuelle Lösungen gefragt, die in Abstimmung zwischen Geschäftsführung, Mitarbeitern und Personalrat getroffen werden. Im Ergebnis gewinnen alle Beteiligten.
So widmet sich Pressereferent Klaus Linke für anderthalb Jahre ausschließlich dem Familienmanagement. „Die Kollegen haben meine Entscheidung durchweg positiv aufgenommen. Sicher ist es meinem Arbeitgeber anfänglich nicht leicht gefallen, mich gehen zu lassen. Aber ich sehe das als Kompliment.“ Er bereut seinen Entschluss nicht, Tochter Pauline in ihren ersten Lebensjahren zu umsorgen: „Das ist ein Vollzeit-Job. Mein neuer Arbeitstag beginnt morgens um sechs und endet abends gegen neun.“ Und er fügt schmunzelnd an: „Es ist einfach sehr schön, wenn man selber sieht, wie ein Zahn kommt und die Kleine wächst und laufen lernt, anstatt es abends erzählt zu bekommen.“
Frank Achenbach, Referent im Geschäftsbereich Wirtschaftpolitik und verantwortlich für die hessenweite Koordination der IHK-Aufgaben im Bereich Raumordnung und Stadtentwicklung, ist 2006 auf eine Drei-Tage Woche in der IHK umgestiegen. Achenbach zieht ein positives Resümee: „Entscheidend in meinem Job ist, an aktuellen Themen dran zu bleiben und Kontakt zu allen beteiligten Partnern zu halten. Die Umstrukturierung meines Aufgabenbereiches und eine flexible Zeiteinteilung machen es möglich, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Was vor allem zählt: Meine Frau konnte nach der Geburt unseres Sohnes schnell wieder an ihren Arbeitsplatz in der IT-Branche zurückkehren und hat somit den Anschluss nicht verloren.“
Frank Achenbach und Klaus Linke sind die ersten Väter der IHK Offenbach, die sich in Teil- oder Vollzeit um ihre Kinder kümmern. Damit sind sie Vorreiter und Beispiele für eine flexible und familienfreundliche Personalpolitik.
Die IHK möchte ein Netzwerk in der Region gemeinsam mit Unternehmen, Kommunen, Trägern der Kinderbetreuung, privaten Initiativen, et cetera aufbauen, um bestehende Aktivitäten zu bündeln, um Handlungsbedarf aufzuzeigen, um eine Plattform zum Informations- und Erfahrungsaustausch anzubieten und gemeinsam Lösungen für einen familienfreundlichen Standort weiter zu entwickeln.