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Kein Ende der Kostenrallye bei Düngemitteln in Sicht

Die Anfang des Jahres prognostizierten Kostensteigerungen wurden deutlich übertroffen – Handel und Endverbraucher müssen mit deutlich steigenden Preisen für Dünger rechnen

(lifePR) (Ratingen, )
Bereits zu Beginn des Jahres informierte der Industrieverband Garten e.V. über die sehr stark steigenden Rohstoffpreise bei Düngemitteln. Waren in der Branche in den Jahren davor mit wenigen Ausnahmen nur gemäßigte Steigerungen zu verzeichnen, so spitzte sich die Situation im letzten Jahr zum Jahresende hin dramatisch zu.

Die erheblichen Steigerungen haben sich auch in der ersten Jahreshälfte 2008 fortgesetzt und die in Wirtschaftskreisen gestellten Erwartungen deutlich übertroffen.

Mittlerweile sind einige der Ursachen und Hintergründe fester Bestandteil der Tagespresse geworden. Stichworte wie Bevölkerungswachstum, Welternährung und Agrarboom bestimmen die Schlagzeilen und sind damit einem breiteren Publikum bekannt.

Hintergrund für die gewaltige Kostenentwicklung ist das Zusammentreffen eines stark erhöhten Bedarfs an Düngemitteln (Intensivierung der Landwirtschaft) mit knappen bzw. gegebenen Kapazitäten an Düngemittelrohstoffen (Kali und Phosphat) bei gleichzeitig steigenden Herstellkosten bei den erdölabhängigen Komponenten (Stickstoff).

Die wesentliche Ursache für den unerwartet hohen Preisanstieg liegt in der weltweiten Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion. Neben staatlichen Förderprogrammen im Bereich Erzeugung von Biomasse tragen erheblich die gestiegenen Preise für Getreide auf den Weltmärkten dazu bei, Flächen intensiv zu bewirtschaften oder ehemalige Brachflächen wieder in Kultur zu nehmen. Diese Kulturen benötigen Dünger, der nun am Markt fehlt. Durch den Wegfall zahlreicher Produktionsstätten in den letzten Jahren (insbesondere Stickstoff), begrenzter und kurz- sowie mittelfristig nicht erhöhbaren Rohstoffkapazitäten (insbesondere Phospat und Kali), ist der Markt unterversorgt. Stickstoff - als Hauptnährstoff , wird mit Hilfe von Erdgas hergestellt. Dieses hat sich wie auch Erdöl immens verteuert.

Auch alternative, organische Stickstoffe wie Hornspäne werden nun ebenfalls stark nachgefragt und haben inzwischen ein deutlich höheres Preisniveau gegenüber Vorjahr erreicht.

Eine Entspannung der Situation ist nicht in Sicht, von weiteren Steigerungen ist auszugehen.

Neben den Rohstoffen entwickeln sich auch weitere Kostenbestandteile erheblich. Preise für Kunststoffe, aus denen Düngerverpackungen im wesentlichen bestehen, haben bereits deutlich angezogen. Für Frachten sind ebenfalls Steigerungen zu erwarten.

Diese Entwicklung wird nicht ohne Konsequenzen für den Handel bleiben.

So erhält das Thema Frühbezug eine neue Bedeutung, denn es wird bei anhaltendem Verlauf möglicherweise 2009 Verfügbarkeitsengpässe geben. Aktionen mit Dünger, in der Vergangenheit immer gerne als Frequenzbringer eingesetzt, werden zukünftig nur bei enger Abstimmung zwischen Industrie und Handel möglich sein.

Sicherlich ist eines deutlich abzusehen: Angesichts der eingetretenen Wirtschaftssituation im Düngemittelmarkt müssen die deutlichen Kostensteigerungen an den Konsumenten weitergegeben werden.

Verbraucherpreise werden sich daher voraussichtlich deutlich erhöhen.

Erhebliche Mengen an Düngemitteln werden auch zur Aufdüngung von Blumenerden eingesetzt. Die Humuswirtschaft hat so ebenfalls unter den vorgenannten starken Preiserhöhungen zu leiden und muss diese Preise weitergeben. Insbesondere auch vor dem Hintergrund des hohen Frachtkostenanteils der Erdenprodukte, der Verwendung von großen Mengen an Kunststoffverpackungen bei Folienbeuteln, Strechhauben und Wickelfolien. Dazu kommt der hohe energetische Aufwand bei Rohstoffgewinnung und der Herstellung. Hier werden Preisanpassungen ebenfalls unausweichlich sein.
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