Die heilsamen Schätze sind ein Abbild der Region. Die Gesteinsschichten der Umgebung verleihen dem Heilwasser seine individuelle Zusammensetzung und damit auch seine Heilwirkung. Besonders reich mineralisiert sind Wässer aus Gebieten, deren Untergrund geologische Brüche aufweist. Dazu zählen z. B. Schwäbische Alb, Schwarzwald, die Stufenlandschaft Nordwürttembergs, das Neckartal und der Oberrheingraben.
Auf ganz natürlichem Weg entstehen so „Wellnessprodukte“, die die Gesundheit fördern. Die sanft wirkenden Naturheilmittel können zum Beispiel bei Magen-Darm-Problemen helfen, Osteoporose vorbeugen, Harnwegs- oder Nierenbeschwerden lindern und den Körper mit Mineralstoffen versorgen.
Regionale Gesteine bestimmen Inhaltsstoffe und Heilwirkung
Schon der römische Naturforscher Plinius der Ältere (23 - 79 n. Chr.) hatte erkannt: „Die Wässer sind genauso beschaffen wie der Untergrund, durch den sie fließen.“ Heilwässer stammen aus tiefen unterirdischen Wasservorkommen. Sie entstehen aus Regenwasser, das auf seinem Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauernden Weg durch das Gestein gefiltert und gereinigt wird. Zugleich nimmt es je nach dem vorhandenen Gestein verschiedene Mineralstoffe auf.
In Baden-Württemberg gibt es die meisten Heilquellen
Baden-Württemberg ist das Bundesland mit den meisten Heilquellen in Deutschland. In der nordwürttembergischen Stufenlandschaft und in Franken kommen gipshaltige Gesteine vor. Deshalb finden sich hier Wässer mit reichlich Sulfat, dabei auch hohe Gehalte an Calcium und Magnesium. Entlang des Oberrheingrabens ist die Erdkruste erheblich dünner. Deshalb kommen hier sehr häufig warme Quellen vor. Im seismisch aktiven Neckartal findet man reine Kohlensäurequellen und natürliche Säuerlinge, die teilweise auch erhebliche Mengen an Hydrogencarbonat enthalten.
Auf der Schwäbischen Alb findet man in tieferen Gesteinsschichten Muschelkalk. Daraus resultieren stark mineralisierte Heilquellen mit teilweise sehr hohen Gehalten an Hydrogencarbonat, welches hier kombiniert mit Natrium, aber auch mit Calcium vorliegt. Der nördliche Schwarzwald ist vom roten Buntsandstein geprägt. Seine Thermal-Heilbäder sind weithin bekannt, seine Mineral- und Heilwässer sind reich an Natrium-Hydrogencarbonat, häufig fluoridhaltig und enthalten viel Kieselsäure. Im mittleren Schwarzwald mit viel Granit und Gneis finden sich kohlensäurereiche und eisenhaltige Säuerlinge. Im südlichen Schwarzwald kommt weniger natürliche Kohlensäure vor. Deshalb lösen die Wässer hier aus den Graniten und Gneisen weniger Mineralstoffe heraus, kommen dafür aber oft als Thermalwässer an die Oberfläche.
So wirken die natürlichen Inhaltsstoffe
Hydrogencarbonat: kann unter anderem helfen bei Übersäuerung, Sodbrennen, funktionellen Magen-Darmerkrankungen, Reizmagen, Harnwegsinfekten und bestimmten Harnsteinen, aber auch bei Störungen des Fettstoffwechsels.
Sulfat kann helfen bei Verdauungsbeschwerden, Reizdarm, funktionellen Erkrankungen von Galle und Bauchspeicheldrüse, Harnwegsinfekten.
Calcium wird unter anderem angewendet bei Calciummangel, zur Vorbeugung und Unterstützung der Behandkung bei Osteoporose.
Magnesium wird unter anderem angewendet bei Magnesiummangel, Muskelkrämpfen (z.B. beim Sport).
Fluorid wird unter anderem. angewendet bei Fluoridmangel und zur Vorbeugung von Karies.
Kohlensäure regt die Magen-Darm-Funktion an, kann helfen bei Harnwegsinfekten.
Informationen über Heilwässer
Heilwässer werden rein und unverfälscht in Flaschen abgefüllt. Sie sind in gut sortierten Lebensmittel- und Getränkemärkten erhältlich. Welches Wasser welche Wirkstoffe enthält, zeigt die Liste der Inhaltsstoffe auf dem Flaschenetikett. Eine Übersicht aller Heilwässer mit Suchmöglichkeiten nach verschiedenen Inhaltsstoffen oder anhand einer Deutschland-Karte bietet die Website www.heilwasser.com Eine Broschüre über Heilwässer sowie ein Verzeichnis aller abgefüllten Heilwässer können auf der Website heruntergeladen bzw. bestellt werden bei Deutsche Heilbrunnen, Kennedyallee 28, 53175 Bonn.