Ein Verzicht hilft vermutlich nur, wenn das Kind eine nachweisbare Überempfindlichkeit gegen diese Nahrungsmittel hat. Das Institut weist darauf hin, dass eine leichte Neurodermitis bei den meisten Babys und kleinen Kindern von selbst wieder verschwindet und dass es normalerweise nicht nötig ist, die Ernährung der Familie umzustellen. Aktuelle Informationen über die neuesten Erkenntnisse zur Allergieprävention finden Eltern auf gesundheitsinformation.de.
Warum mehr Kinder Neurodermitis haben, ist unklar
In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Menschen mit Allergien und überempfindlicher Haut gestiegen. Eines der häufigsten Probleme ist Neurodermitis, die zu geröteter und juckender Haut führt. Bei den meisten kleinen Kindern, die leichte Neurodermitis haben, verschwindet die Erkrankung bis zum Jugendalter von selbst wieder. Einige werden aber auch ein Leben lang damit zu tun haben. Was die Erkrankung verursacht, weiß die Wissenschaft bislang nicht. Es gibt jedoch mittlerweile einige Erkenntnisse darüber, was helfen kann, Neurodermitis und Allergien bei Babys vorzubeugen. Ein Mythos ist dabei ausgeräumt worden: dass oft eine bestimmte Ernährung die Ursache für Neurodermitis sei.
"Die Ernährung von Kindern einzuschränken, kann ihre Gesundheit und ihr Wachstum beeinträchtigen. Deshalb müssen Eltern sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, unbewiesenen Theorien über Ernährung und Neurodermitis zu folgen", sagt der Leiter des IQWiG, Professor Dr. med. Peter Sawicki. "Studien haben gezeigt, dass ein Verzicht auf Nahrungsmittel wie Milch oder Eier kleinen Kindern vermutlich nur dann hilft, wenn ihre Überempfindlichkeit dagegen nachgewiesen ist. Allergietests wie der Prick-Test oder eine ärztlich begleitete Ausschluss- und Provokationsdiät können verlässlichere Informationen darüber liefern, ob ein bestimmtes Nahrungsmittel wirklich die Ursache für das Hautproblem ist."
Wissen über Neurodermitis bei Babys und Kindern wächst rapide
Allergene - zum Beispiel Pollen - und Reizstoffe wie Seife oder Wollkleidung können die Neurodermitis verschlimmern, so das Institut. Professor Sawicki: "Das Wissen aus der Forschung über Neurodermitis und Allergien wächst rasch. Deshalb müssen Eltern darauf achten, dass die Informationen, auf die sie sich verlassen, wirklich aktuell und evidenzbasiert sind."
Zurzeit wird beispielsweise untersucht, welche Rolle Probiotika bei der Entwicklung von Allergien im Kindesalter spielen - die Forschung dazu steht aber noch ganz am Anfang. Eltern können das Allergierisiko für ihre Kinder senken, wenn sie nicht rauchen. Das Institut hält ständig nach den neuesten Forschungsergebnissen zum Thema Allergieprävention Ausschau, um darüber auf der Website Gesundheitsinformation.de zu berichten.
Die IQWiG-Website Gesundheitsinformation.de informiert die Bevölkerung allgemeinverständlich und aktuell über medizinische Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu wichtigen gesundheitlichen Fragen. Wer über die neuesten Veröffentlichungen der unabhängigen Gesundheits-Website auf dem Laufenden sein möchte, kann den Gesundheitsinformation.de-Newsletter abonnieren:
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