Meist werden dabei über kurze Zeit zwei Finger im Blickfeld der Patientin oder des Patienten hin und her bewegt, die mit den Augen verfolgt werden. Das Hin- und Her-Bewegen soll einen Verarbeitungsprozess anregen, durch den die einzelnen Eindrücke der Angstsituation zusammengeführt und als eine integrierte Erinnerung „abgelegt“ werden können.
Die wissenschaftliche Arbeit am Basisbericht folgt dem im Berichtsprotokoll beschriebenen Vorgehen. Zentrale Fragen dabei sind: Was bringt die Untersuchungsmethode oder Behandlungsform den Patientinnen und Patienten? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Bei ihrer Suche nach Antworten folgen die Wissenschaftler-Teams den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigen auch ökonomische, soziale, ethische, organisatorische sowie rechtliche Aspekte.
Mit der Veröffentlichung des vorläufigen Basisberichts und dem Start des öffentlichen Stellungnahmeverfahrens dazu ist voraussichtlich in einem Jahr zu rechnen.
Interdisziplinäre Wissenschaftlerteams in Deutschland und Österreich
Vier interdisziplinäre Wissenschaftlerteams in Deutschland und ein Team in Österreich arbeiten zurzeit an Basisberichten zu den fünf Themen aus der ersten Auswahlrunde beim ThemenCheck Medizin. Aus insgesamt 31 Vorschlägen von Bürgerinnen und Bürgern im Jahr 2016 hatte das IQWiG mit Unterstützung des Auswahlbeirats und des erweiterten Fachbeirats folgende Themen für HTA-Berichte bestimmt (HTA= Health Technology Assessment):
- Angststörungen: Führt der ergänzende Einsatz der Eye-Movement-Desensitization-and-Reprocessing-Methode bei psychotherapeutischen Behandlungs- und Anwendungsformen zu besseren Ergebnissen?
HTA-Bericht HT17-05, wissenschaftliche Leitung: Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Universität Witten/Herdecke - Idiopathische Skoliose: Kann eine Videorasterstereografie eine radiologische Untersuchung in der Nachsorge ersetzen?
HTA-Bericht HT17-04, wissenschaftliche Leitung: Lehrstuhl für Medizinmanagement, Universität Duisburg-Essen - Suizidale Krisen bei unipolaren Depressionen: Welchen Einfluss haben unterschiedliche nicht medikamentöse Maßnahmen auf deren Bewältigung?
HTA-Bericht HT17-03, wissenschaftliche Leitung: Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin - Krebs: Kann eine begleitende Musiktherapie zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen?
HTA-Bericht HT17-02, wissenschaftliche Leitung: Gesundheit Österreich GmbH, Wien (Nationales Forschungs- und Planungsinstitut für das Gesundheitswesen, Kompetenz- und Förderstelle für Gesundheitsförderung in Österreich) - Lippen-Kiefer-Gaumenspalte: Führt die Anwendung der Nasoalveolar-Molding-Methode vor einer Operation zu besseren Ergebnissen?
HTA-Bericht HT17-01, wissenschaftliche Leitung: Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
Jetzt Themen vorschlagen für die nächste Auswahlrunde
In einem jährlichen Turnus greift das IQWiG die eingegangenen Bürgerfragen zu medizinischen Maßnahmen auf: Die nächste Themenauswahl startet ab August 2018 – Vorschläge bis einschließlich Juli 2018 gehen also noch in die nächste Auswahlrunde ein.
Alle Bürgerinnen und Bürger können jederzeit und auch ohne medizinische Fachkenntnisse online Themen vorschlagen (außer zur Arzneimittelbewertung): Geben Sie Ihre Frage und Hintergrundinformationen direkt in ein Formular beim ThemenCheck Medizin ein. Offene Punkte klärt das das IQWiG-Team danach direkt mit Ihnen. Alle Vorschläge, aus denen sich eine HTA-Fragestellung formulieren lässt, veröffentlicht das IQWiG in der Themenliste auf www.ThemenCheck-Medizin.IQWiG.de.