Bedingt durch das Mehrgewicht und die Schwerpunktänderung sollten sich die fahrenden Paare auf folgende Eigenheiten einstellen:
- Bremsverhalten & Schub von hinten:
Die Bremswege werden mit Sozius/Sozia zwar nicht unbedingt länger, doch muss deutlich mehr Bremskraft aufgewendet werden. Wer hier nicht von Anfang an beherzt zugreift, verschenkt wichtige Meter. Stellen Sie sich auch darauf ein, dass Sie bei einer Notbremsung das Gewicht des nach vorne schiebenden Mitfahrenden abfangen müssen. Der höhere Schwerpunkt sorgt außerdem für mehr Instabilität beim Bremsvorgang bis hin zu einem steigenden Hinterrad. Mit einer Probebremsung zu Beginn der Tour ist beiden Parteien gut gedient, um sich auf den Ernstfall einzustellen.
- Fahrverhalten & steigende Vorderräder:
Für den Sozius/Sozia sind harte Beschleunigungs- und Bremsvorgänge alles andere als ein Vergnügen und sehr anstrengend. Bei starker Beschleunigung wird das Motorrad zudem vorne schnell so leicht, dass das Vorderrad steigen kann. Das Motorrad wird instabil. Pflegen Sie auf gemeinsamen Touren daher besser einen runden, harmonischen Fahrstil. Der ist für beide weniger ermüdend. Auch beim Thema Schräglage sollte gelten: Überfordern Sie sich und Ihren Mitfahrenden nicht.
- Überholen & der richtige Gang:
Das Mehrgewicht sorgt nicht nur bei leistungsschwächeren Maschinen dafür, dass die Überholvorgänge deutlich länger ausfallen. Kalkulieren Sie das mit ein und warten Sie im Zweifelsfall lieber auf eine bessere Gelegenheit. Schalten Sie beim Überholvorgang kräftig runter, um konsequent die volle Leistung Ihres Motorrades abzurufen.
- Tourenplanung & das Durchhalten fördern
Nehmen Sie nicht nur am Lenker, sondern auch bei der Planung der Etappen Rücksicht auf die Bedürfnisse des Mitfahrenden. Legen Sie lieber öfter mal eine Pause ein. Die stellen schließlich eine willkommene Gelegenheit dar, die Knochen auszuschütteln, sich zu stärken (Flüssigkeitsreserven sollten generell regelmäßig aufgefüllt werden), Eindrücke auszutauschen und erfrischt und neu konzentriert die Tour fortzusetzen. Und zu guter Letzt: Haben Sie das zulässige Gesamtgewicht des Motorrads im Blick und den Reifenfülldruck vorab an das Mehrgewicht angepasst?
Na, dann mal los ...
- Mit dem Nachwuchs unterwegs & typische Fehler vermeiden
Vielleicht steht dieses Jahr erstmals eine Ausfahrt mit der Tochter oder dem Sohn an? Damit es für den Nachwuchs ein tolles und kein stressbesetztes Erlebnis wird, ist ein behutsames Herangehen angesagt. Was es bei der gemeinsamen Fahrt mit den Mini-Bikern zu beachten gibt, welche typischen Fehler es zu vermeiden gilt, das haben wir in unserer Broschüre „Mit dem Nachwuchs auf zwei Rädern“ zusammengestellt. Sie bietet Antworten auf Fragen rund um die (auch rechtlichen) Grundlagen, die Voraussetzungen, die Helmwahl, die Kommunikation, die Fahrweise und vieles mehr.