Für die Zinsen am langen Ende bedeutet dies vorerst eine Entspannung auf dem gegenwärtig niedrigeren Niveau. Gemessen an den Renditen für zehnjährige Pfandbriefe sehen wir für die nächsten Wochen eine Schwankungsbreite zwischen 4,50 und 4,75%. Die aktuellen Sätze liegen bei 4,65%.
Dennoch halten wir an unserer Empfehlung fest, Tage mit Zinsausschlägen nach unten konsequent zur Absicherung der Konditionen zu nutzen. Die Zinsstrukturkurve ist zwar durch die Fluchtbewegung der Anleger in kurzlaufende Staatspapiere wieder etwas steiler geworden, im historischen Vergleich aber immer noch sehr flach. Damit sind die Risikoprämien für lange Laufzeiten weiterhin gering und auch die Aufschläge für Forward-Darlehen, mit denen Anschlussfinanzierer ihre Prolongation absichern können, sind niedrig. Prolongationsangebote der bestehenden Bank sollten dabei unbedingt mit dem Markt verglichen werden. Die Zinsunterschiede sind erfahrungsgemäß oft sehr groß. Im Gegensatz zu den USA sind die Bewertungen deutscher Wohnimmobilien günstig und deutsche Banken und Kreditnehmer in der Kreditvergabe bzw. Kreditaufnahme bei Wohnimmobilien sehr konservativ. Der größte Unterschied liegt aber darin, dass die Baufinanzierungen in Deutschland langfristige Festzinsbindungen haben und daher die monatliche Belastung feststeht. Die Probleme in den USA, Spanien und England beruhen dagegen auf Krediten mit variablen Zinsbindungen, die aufgrund der Zinsanstiege plötzlich für viele Kunden nicht mehr zu bezahlen sind.
Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,54%, für zehn Jahre bei 4,65%, für 15 Jahre bei 4,77% und für 20 Jahre bei 5,01% effektiv.
Tendenz:
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: seitwärts