Der Berliner Künstler Götz Lemberg nähert sich Beethoven und seinem Schaffen visuell und tonal. In drei Licht- und Klanginstallationen im T-Mobile Forum regt er das Publikum an, einer Art “Raummalerei” zu begegnen, in der die Farben ebenso dreidimensional und lebendig sind wie die Klänge.
In "lighthoven" übersetzt Götz Lemberg den ersten Satz aus Beethovens Mondschein-Sonate in eine Lichtkomposition. Er setzt damit eine Entwicklung fort, die schon zum Beginn der Moderne sowohl Maler als auch Komponisten faszinierte: die Verbindung von Musik und Malerei zu erforschen. So schrieb Skriabin seinen Prometheus" für Farbenklavier und Kandinski suchte nach einer Abstraktion in der Malerei, die er in Schönbergs Kompositionen schon realisiert sah. Aus diesen Bemühungen entstanden der abstrakte Film mit entsprechender Komposition und später die Installations- und Klangkunst. Lemberg knüpft an dieses Zusammenspiel von Farbe, Klang und Licht an. Sein Ansatz ist im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend. Er ordnet den langwelligen (tiefen) Tönen die langwelligen (roten) Lichtfrequenzen zu. Ein tiefes C klingt also in seiner Installation tiefrot. Ein hohes c hellrot und so weiter. Dabei ist es ihm wichtig, alle musikalischen Parameter wie Tondauer, Tonhöhe, Rhythmik etc. beizubehalten. Auf diese Weise entwickelt er eine sichtbare Komposition.
In der Installation "h" kombiniert Götz Lemberg Licht und Klang. Ein Celloton wird in seine Ober- und Untertöne zerlegt. Im Verlauf von etwa 10 Minuten geht der Hörer auf eine Reise durch einen einzigen Ton. Was hört und sieht er, wenn er am Ende wieder das "h" hört?
Die dritte Installation ist ein Triptychon, das mit Licht-Klang-Äquivalenten arbeitet.
Klavier, Bariton und Posaune spielen einen Akkord, der sich fortwährend in seine Klangbestandteile zerlegt und wieder zusammensetzt. Diese Zerlegung findet ihre Entsprechung in einer Lichtinstallation, die sich bewusst einer filmischen Ästhetik bedient, ohne auf ihre Technik zurückzugreifen. Damit nimmt Lemberg auch auf die großen Pioniere zu Beginn des Jahrhunderts Bezug, wie Walter Ruttmann, Hans Richter und Kurt Schwerdtfeger.
Die drei Licht- und Klanginstallationen von Götz Lemberg sind ab dem 9.9. bis zum 30. 9. im T-Mobile Forum zu sehen. Die Ausstellung ist montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr geöffnet, samstags und sonntags von 12 bis 20 Uhr, der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. “Coloured Sounds” wird gefördert durch T-Mobile und den General-Anzeiger Bonn.
Götz Lemberg arbeitet seit 1995 als freier Künstler im Bereich Licht-, Klang-, Rauminstallation. Zudem produziert er als Autor und Komponist Hörstücke für das Radio.