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Zivile Konfliktbearbeitung im Fokus

Jahrestagung zieht Bilanz und diskutiert neue Aufgaben

(lifePR) (Bonn, )
Vom 4. bis 6. April 2008 treffen sich in der Evangelischen Akademie im Rheinland in Bonn rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Tagung "Friedensfähigkeit auf dem Prüfstand", die die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung anlässlich ihres 10jährigen Bestehens gemeinsam mit der Akademie durchführt. Auf dem Programm stehen Arbeitsgruppen und Plenumsdiskussionen aber auch eine Talkshow zum Thema "10 Jahre Plattform - Rückblick und Ausblick" (Freitagabend) sowie eine Jubiläumsparty (Samstagabend).

Die Eröffnungsvorträge am Freitagabend halten der Friedens- und Konfliktforscher Professor Dr. Jörg Calließ, Technische Universität (TU) Braunschweig, und die Politikwissenschaftlerin Dr. Regine Mehl.

Dr. Karl-Ludwig Sommer, Gustav-Heinemann-Initiative, Dr. Ute Finckh-Krämer, Bund für Soziale Verteidigung, und Peter Runge, Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) werden am Samstag "Friedensfähigkeit auf dem Prüfstand" diskutieren.

Darauf folgende AGs werden sich vor allem mit dem Verhältnis von Friedensforschung und Praxis der Konfliktbearbeitung, der zivilen Konfliktbearbeitung in Deutschland sowie der Lobbyarbeit für den Frieden beschäftigen. Dazu äußert sich u.a. Peter Croll, Direktor des BICC (Bonn International Center for Conversion). Ein Plenum, eingeleitet durch ein Referat von Dr. Thania Paffenholz, Institut de Hautes Études Internationales et du Développement (HEID), Universität Genf/Schweiz, wird sich der Frage "Wie funktionieren Netzwerke zivilgesellschaftlicher Akteure?" widmen.

Eingeladen zur Jahrestagung sind alle Teilhabenden und Unterstützer/-innen der Plattform sowie an der zivilen Konfliktbearbeitung Interessierte. Das vollständige Programm der Tagung ist einzusehen unter www.ev-akademie-rheinland.de.

Plattform Zivile Konfliktbearbeitung - Aufgaben und Funktionen

Vor zehn Jahren gründeten 60 Personen und 13 Organisationen in Bad Honnef die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung. Die damals verabschiedete Charta der Plattform formulierte: "An der Schwelle zum 21. Jahrhundert steht die Welt vor einem unerträglichen Ausmaß an Gewalt, insbesondere bei innerstaatlichen Konflikten. Die Reduzierung und Überwindung dieser Gewalt erfordern vorrangig und zunehmend eine Entfaltung vielfältiger Ansätze ziviler Konfliktbearbeitung. Dazu ist es notwendig, dass sich Nichtregierungsorganisationen vermehrt engagieren und die Fähigkeit in der Gesellschaft zur konstruktiven Konfliktbearbeitung insgesamt gestärkt wird."

Heute beteiligen sich an Aufgaben der zivilen Konfliktbearbeitung in der Plattform 131 Einzelpersonen und 61 Organisationen, Einrichtungen und Gruppen aus Friedens- und Menschenrechtsarbeit, Konfliktbearbeitung/Mediation, humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft.

Die Plattform engagiert sich in folgenden Bereichen:
- Information - u.a. Website www.konfliktberabeitungs.net auf Deutsch und Englisch.
- Öffentlichkeitsarbeit und Bildung - u.a. Tagungen, Fachgespräche, Publikationen.
- Lobby - u.a. Vertragspartner von Arbeitsgemeinschaft Entwicklungspolitische Friedensarbeit, FriEnt, und Mitglied im zivilgesellschaftlichen Beirat zum Aktionsplan "Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung" der Bundesregierung.
- Beratung, Unterstützung und Professionalisierung - u.a. Mitwirkung an Standardisierung, Zertifizierung und Qualitätssicherung für Kurse der zivilen Konfliktbearbeitung und des zivilen Friedensdienstes. Die AG Zivile Konfliktbearbeitung im Inland beschäftigt sich mit kommunaler Konfliktbearbeitung in Ost und West und erarbeitet aktuell ein Grundlagenpapier zu den Herausforderungen von ziviler Konfliktbearbeitung in Deutschland.
- Internationale Vernetzung - u.a. Mitwirkung in der GPPAC (Global Partnership for the Prevention of Armed Conflict), Den Haag, und EPLO (European Peacebuilding Liaison Office), Brüssel. Einladungen zu Veranstaltungen der EU-Kommission oder mit EU-Politikern/-innen.

Mitmachen und Teilhaben!

Wer die Charta unterzeichnet und damit den Zielen der Plattform zustimmt, kann ihr beitreten. Charta und Beitrittsformular sind auf der Website zu finden oder können bei der Koordination angefordert werden.

Teilhabende haben mehrere Möglichkeiten, sich in die Arbeit der Plattform einzubringen: Sie können Studientage anbieten, Arbeitsgruppen und offene Kooperationen bilden oder in bereits bestehenden, wie z. B. der Offenen Kooperation Qualifizierung, mitwirken. Gemeinsame Vorhaben der Teilhabenden werden auf der Jahrestagung beraten und beschlossen.

Alle zwei Jahre wählt das Plenum der Jahrestagung den Initiativkreis der Plattform, der die Geschäfte der Plattform führt. Er besteht aus zwölf Personen und ist identisch mit dem gemeinnützigen Initiativkreis Plattform Zivile Konfliktbearbeitung e.V. Dieser wurde 2003 als Rechtsträger und Durchführungsverein gegründet. Ein Mitglied des Initiativkreises koordiniert dessen Arbeit.
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