Während weltweit mehr als acht Millionen Kinder in Waisenhäusern und Pflegeheimen leben, haben in Wirklichkeit vier von fünf Kindern ein lebendes Elternteil oder Familienmitglied. Ein Besuch in einem Waisenhaus, um Geld zu spenden oder dort einige Zeit Kinder zu betreuen, scheint auf den ersten Blick eine gute Idee zu sein, doch oft werden diese Kinder ausgebeutet, um Touristengelder einzunehmen.
Ein Traum von einem besseren Leben
Eines der Hauptprobleme des Voluntourismus sind die Missverständnisse. „Reisende wissen häufig nicht, wie die Nachfrage nach Besuchen und Freiwilligenarbeit in Waisenhäusern zur Kommerzialisierung von Kindern beiträgt“, sagt Liz Manning, Responsible Business Manager für Intrepid Travel. „Im ländlichen Nepal wird Familien gesagt, dass ihre Kinder eine bessere Ausbildung und ein besseres Leben in Internaten bekommen, nur um dann als sogenannte Papierwaisen in Institutionen gebracht zu werden, wo ihre Unterlagen oft gefälscht werden.“
Daher nahm Intrepid Travel im Mai 2016 alle Waisenhausbesuche aus dem Programm. Seitdem arbeitet der nachhaltige Reiseveranstalter mit Experten und Organisationen für Kinderschutz zusammen, um Reisende über die Auswirkungen der Unterstützung von Waisenhäusern im Ausland aufzuklären.
Fünf einfache Reisetipps zum Weltkindertag
Zu dem diesjährigen Weltkindertag hat Intrepid Travel fünf Punkte zusammengestellt, die Reisende für das Wohl der Kinder in den jeweiligen Reiseländern beachten sollten:
- Vermeiden Sie Touren in Waisenhäuser oder in Slums.
- Geben Sie bettelnden Kindern kein Geld. Es mag sich gut anfühlen, aber es schließt sie in einen Kreislauf der Armut ein.
- Wenn Sie ein Kind in Not sehen, rufen Sie eine lokale Kinderschutz-Hotline an.
- Wenn Sie denken, dass ein Unternehmen minderjährige Arbeitnehmer beschäftigt, melden Sie die Kinderarbeit.
- Recherchieren Sie vor der Reisebuchung und wählen Sie Hotels, Veranstalter etc. mit kinderfreundlichen Richtlinien aus.