Herzlich willkommen in Deutschland, Mr. Halliday.
Halliday: Danke, aber ich bin ja nun öfter hier, seit wir angefangen haben, uns auf dem deutschen Medizintechnik-Markt zu integrieren.
Der deutsche Medizintechnik-Markt ist nicht einfach, oder?
Halliday: Die Erfahrung mussten wir anfangs direkt machen, als wir uns bei der Markteinführung auf die Beratung einer US-Firma verlassen haben. Das waren echte Spezialisten, aber vom deutschen Markt hatten sie leider gar keine Kenntnisse. Und diese sind dringend nötig, um hier Erfolg zu haben. Das medizinische System, gesetzliche Vorgaben – ohne einen kompetenten Berater an ihrer Seite dürfte es für eine ausländische Firma schwer sein, hier eine erfolgreiche Markteinführung zu erreichen.
Bevor wir uns damit weiter beschäftigen, wie schwer es sein kann, am deutschen Markt zu bestehen, erzählen Sie uns doch kurz etwas über sich.
Halliday: Ich war lange Jahre für eine andere Medizintechnik-Firma als Vice President Wirbelsäule, interventionelle Schmerztherapie und Biotech Europa sowie als Mitglied des europäischen Management Teams tätig. Zuvor war ich Geschäftsführer dieser Firma für Deutschland, Schweiz und Österreich mit Sitz in Duisburg. Insgesamt arbeite ich seit 17 Jahren in den Bereichen Medizintechnik und medizinische Implantate.
Erfahrungen, die Ihnen an Ihrer neuen Wirkungsstätte bei Intrinsic Therapeutics sehr helfen.
Halliday: Ja. Unser Spezialgebiet ist die Wissenschaft der Wirbelsäulenversorgung mit einem bestimmten Ziel. Wir wollen Chirurgen und Patienten bessere Möglichkeiten bieten bei der Behandlung von schmerzhaften Bandscheibenvorfällen, die weltweit bei Millionen von Menschen Ischialgien und Rückenschmerzen verursachen.
Und wie machen Sie das? Was ist Ihr Ansatz?
Halliday: Wir nennen das Barricaid-Anulus-Teilersatz. Das ist die zurzeit einzig verfügbare und wirksame zum Verschluss von großen Anulusrissen. Wir haben dieses Produkt eingehend untersucht – sowohl in klinischen Prüfungen als auch in Anwendungsregistern. Dadurch erhielten wir den ersten Nachweis, dass das Verschließen des Anulus tatsächlich ein verbessertes Resultat für nahezu eine Million Wirbelsäulen-Patienten jedes Jahr sowie für das Gesundheitswesen, das deren Pflege unterstützt, ergeben kann. Der Barricaid-Anulus-Teilersatz eröffnet Chirurgen einen Weg zur Optimierung ihres Diskektomieverfahrens für Patienten, die an einem Bandscheibenvorfall leiden.
Ein revolutionärer Ansatz.
Halliday: Unser Firmengründer stellte fest, dass die meisten Probleme auf den ursprünglichen Riss im Faserring der Bandscheibe zurückzuführen waren - auf das Loch, das chirurgisch nicht geschlossen werden konnte und daher am Ende jeder Diskektomie offen blieb. Wenn der Anulus einmal gerissen ist, besteht das Risiko fort, dass der Nukleus dieser Bandscheibe erneut durch den Riss austritt, selbst Jahre nach der ursprünglichen Operation. Die Chirurgen sahen sich vor eine schwierige Wahl gestellt: Sollten sie den gesamten Nukleus entfernen, um zu verhindern, dass weiteres Material durch den gleichen Riss entweicht, aber dafür eine beschleunigte Bandscheibendegeneration, einen Bandscheibenkollaps und Rückenschmerzen in Kauf nehmen, oder nur den ausgetretenen Nukleus entfernen und das Risiko einer Degeneration und neuer Rückenschmerzen verringern, dafür jedoch einen Rezidiv-Bandscheibenvorfall riskieren? Der Chirurg, der die Mutter unseres Gründers operierte, hatte sich bei der ersten Operation dafür entschieden, nur das Fragment zu entfernen, sah sich jedoch gezwungen, bei der zweiten Operation den Rest der Bandscheibe zu entfernen.
Und das ebnete den Weg für Ihr Therapiekonzept.
Halliday: Genau. Die Frage, die sich stellte, war, was wäre, wenn das Loch im Faserring geschlossen werden könnte? Dann könnte der Chirurg ein erneutes Auftreten verhindern und dabei den verbleibenden Nukleus in der Bandscheibe lassen. Dadurch würde ein Rezidiv möglicherweise verhindert und gleichzeitig die Bandscheibe erhalten. Somit könnte ein Kollaps verhindert werden. Intrinsic Therapeutics wurde mit dieser Mission gegründet: Die Verbesserung der Resultate von Wirbelsäulen-Operationen durch den Erhalt der Bandscheibe und Verhinderung von wiederkehrenden Symptomen.
Das klingt spannend. Wie sind Ihre ersten Erfahrungen in Deutschland?
Halliday: Bisher sehr gut – trotz der eingangs erwähnten Schwierigkeiten. Denn wir haben mit Vivactis einen Partner gewonnen, der uns bei allen Schritten, zur Etablierung unseres Produktes auf dem deutschen Markt unterstützt.
Inwiefern?
Halliday: Die Vivcatis-Leute sind Experten auf ihrem Gebiet, kennen den Markt, seine Gesetze und die vielen Vorgaben, die in Deutschland erfüllt werden müssen, ganz genau. So gelingt es ihnen, uns von Anfang an zu helfen – letztlich noch weit vor der Produkteinführung. Vivactis hat uns mit einer genauen Analyse des Marktes oder auch einer exakten Identifizierung von wichtigen Ansprechpartnern bei Kliniken und Zuführern geholfen. Das ist extrem wichtig, wenn man sich als ausländisches Unternehmen in einem fremden Markt positionieren will.
Endet diese Betreuung denn nach dem Launch?
Halliday: Nein. Vivactis unterstützt uns auch weiterhin bei der nachhaltigen Vermarktung. Märkte sind so unterschiedlich, dass es enorm wichtig ist, Fachleute zu haben, die genau wissen, wie sie in ihrem Land vorgehen müssen, um erfolgreich zu sein. Und so haben letztlich alle etwas davon: Wir als Firma, aber auch die Mediziner, Kliniken und Patienten.
Über Vivactis Deutschland:
Vivactis ist eine international operierende Kreativagentur für Healthcare-Kommunikation, Pharma-Marketing und Medizintechnik. Vivactis ist mit 34 Büros in 20 Ländern aktiv, unter anderem in der Europäischen Union, Asien und den USA. Damit ist Vivactis die weltweit größte unabhängige Agenturgruppe für Gesundheits-Kommunikation. Vivactis Deutschland ist partnergeführt und Teil der internationalen Newton 21 Group mit Sitz in Brüssel.
Über Barricaid®
Das Barricaid®-Implantat zur Anulusrekonstruktion hilft Chirurgen dabei, den Defekt im Bereich des Bandscheibenvorfalls direkt zu beheben. Zwischen Anulus und Nucleusimplantiert bildet es eine mechanische Barriere. Daher muss der Nucleus nicht aggressiv ausgeräumt werden. Somit wird mehr autologes Material zwischen den Wirbelkörpern erhalten und das Risiko einer Reherniation reduziert.